Fenster sind eine der wichtigsten Schnittstellen zwischen dem Innen- und Außenbereich beim Hausbau. Sie lassen zukünftig Licht und frische Luft ins Haus, bieten dir Ausblick, prägen den Charakter der Fassade und sind ein zentraler Bestandteil des Wärmeschutzes. Für dich als Bauherr oder Bauherrin sind Fenster aber auch ein relevanter Kostenfaktor. Je nach Material, Verglasung und Einbauart können die Gesamtausgaben schnell mehrere zehntausend Euro erreichen. Unser Ratgeber richtet sich an dich wenn du vor der Entscheidung stehst, Fenster zu planen, auszuwählen oder zu erneuern.
Fenster im Neubau: Kosten für dein Haus
Am besten holst du bereits vor Baubeginn Angebote verschiedener Firmen ein, denn du wirst schnell merken, dass die Preisspanne bei Fenstern sehr groß ist. Das liegt daran, dass die Kosten bei einem Neubau von mehreren Faktoren gleichzeitig abhängen.
1. Materialwahl
- Kunststofffenster: preiswert, pflegeleicht, gute Dämmwerte; 250 bis 500 Euro pro Stück inkl. Einbau
- Holzfenster: natürlich, warm, gute Wärmedämmung; 500 bis 900 Euro, aber mit regelmäßigem Pflegeaufwand
- Aluminiumfenster: modern, extrem langlebig, wartungsarm; 600 bis 1.000 Euro, eher im oberen Preissegment
2. Verglasung
- Zweifachverglasung: günstiger, in Neubauten aber kaum noch Standard
- Dreifachverglasung: höhere Dämmleistung, kostet pro Fenster ca. 80 bis 150 Euro mehr, spart aber Heizkosten
3. Größe und Form
- Standardmaße sind deutlich günstiger als Sonderformen wie Rundbögen oder Panoramafenster
- Jedes Sondermaß erhöht Material- und Einbaukosten
4. Zusatzausstattung
Hausbau und Sanierung bedeuten hunderte Entscheidungen, Rechnungen und Termine - und schnell verliert man den Überblick. POCASIO unterstützt dich dabei, deine Baukosten, Dokumente und Abläufe an einem Ort zu organisieren. So erkennst du Abweichungen sofort und kannst rechtzeitig reagieren, bevor es zu teuer oder chaotisch wird.
- Sicherheitsverglasung, einbruchhemmende Beschläge, Sonnenschutz oder integrierte Rollläden treiben den Preis hoch
Beispielrechnung:
Ein Kunststofffenster mit Standardmaß (1,23 × 1,48 m), Dreifachverglasung und normalen Beschlägen kostet im Neubau ca. 380 bis 480 Euro inkl. Einbau.
Ein gleich großes Holzfenster mit Sicherheitsverglasung liegt schnell bei 750 bis 900 Euro.
Was kostet der fachgerechte Einbau von Fenstern?
Der Einbau ist mehr als das reine Einsetzen des Rahmens. Es geht um millimetergenaue Arbeit, damit keine Kältebrücken entstehen, die Dichtung optimal sitzt und das Fenster langfristig funktioniert.
Preisrahmen für den Einbau (Neubau):
Fenstergröße | Material | Einbaukosten |
---|---|---|
Klein (60 × 60 cm) | Kunststoff | 100–150 € |
Standard (123 × 148 cm) | Kunststoff | 150–250 € |
Groß (200 × 220 cm) | Kunststoff | 250–400 € |
Im Neubau sind diese Kosten oft im Gesamtpreis des Fensterauftrags enthalten. Bei Sanierungen kann der Einbau teurer sein, weil alte Fenster ausgebaut, entsorgt und die Laibung angepasst werden muss. Achte auf eine RAL-zertifizierte Montage, denn das stellt sicher, dass der Einbau nach anerkannten Qualitätsrichtlinien erfolgt und spätere Garantieansprüche nicht verloren gehen. Bei großen Häusern mit Panoramafenstern oder vielen Sondermaßen können die Gesamtkosten leicht das Doppelte erreichen.
Für ein typisches Einfamilienhaus mit 15 Standardfenstern ergeben sich diese Gesamtkosten inklusive Einbau:
- Kunststoff, 2-fach verglast: 5.250 bis 7.500 Euro
- Kunststoff, 3-fach verglast: 6.450 bis 9.750 Euro
- Holz, 3-fach verglast: 8.250 bis 13.500 Euro
- Aluminium, 3-fach verglast: 9.750 bis 15.000 Euro
Fenster im Einfamilienhaus: Gesamtkosten Kalkulation
Die Kosten für Fenster im Einfamilienhaus hängen stark von der Anzahl, Größe, Material und Verglasung ab.
Beispielrechnung für ein EFH mit 15 Standardfenstern:
Fenstertyp | Preis pro Stück inkl. Einbau | Gesamtkosten |
---|---|---|
Kunststoff, 2-fach verglast | 350–500 € | 5.250–7.500 € |
Kunststoff, 3-fach verglast | 430–650 € | 6.450–9.750 € |
Holz | 500–900 € | 7.500–13.500 € |
Aluminium | 600–1.000 € | 9.000–15.000 € |
Fenster mit Dreifachverglasung – lohnt sich der Aufpreis?
Dreifachverglasung ist heute in vielen Neubauten Standard, weil sie nicht nur die Heizkosten senkt, sondern auch den Wohnkomfort verbessert.
Preisunterschied:
+80 bis 150 Euro pro Fenster gegenüber Zweifachverglasung.
Vorteile:
- Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert) oft < 0,9 W/m²K
- Reduzierter Wärmeverlust im Winter
- Besserer Schallschutz – ideal für Häuser an stark befahrenen Straßen
Fenster aus Holz, Alu oder Kunststoff
Holzfenster gelten als Klassiker unter den Fensterarten und werden seit Jahrhunderten im Bau verwendet. Sie bieten eine warme, natürliche Optik und passen sowohl zu traditionellen als auch zu modernen Häusern. Aluminiumfenster sind im Vergleich zu Holz- und Kunststofffenstern oft die langlebigste Wahl. Sie sind extrem witterungsbeständig, formstabil und wartungsarm.
Fensterart | Preisrahmen (Standardmaß 1,23 × 1,48 m, Dreifachverglasung, inkl. Einbau) | Vorteile | Nachteile | Pflegeaufwand |
---|---|---|---|---|
Holzfenster | ca. 500–900 € (Sondermaße / Eiche / Lärche: >1.000 €) | – Hervorragende Wärmedämmung – Natürliche Optik, warmes Wohngefühl – Umweltfreundlich bei nachhaltiger Forstwirtschaft | – Pflegeintensiver als Kunststoff oder Aluminium – Empfindlich gegenüber Witterung, wenn nicht geschützt | Alle 5–7 Jahre streichen/lasieren Fachbetrieb: 60–120 € pro Fenster Eigenleistung: 15–30 € Materialkosten |
Aluminiumfenster | ca. 600–1.000 € (je nach Größe & Design teurer) | – Sehr hohe Lebensdauer (oft >40 Jahre) – Kaum Pflegeaufwand – Moderne, schlanke Rahmen möglich – Ideal für große Glasflächen | – Höherer Preis als Kunststoff oder Holz – Wärmeleiter, daher nur mit thermischer Trennung sinnvoll | Sehr pflegearm, kaum Aufwand erforderlich |
Kunststofffenster | ca. 400–700 € (Sondergrößen oder Premium-Profile teurer) | – Günstigster Preis – Gute Wärmedämmung – Pflegeleicht und langlebig – Viele Farben & Dekore möglich | – Weniger hochwertig in der Optik – Geringere Lebensdauer als Alu (ca. 25–30 Jahre) – Nicht so ökologisch wie Holz | Fast kein Pflegeaufwand, nur Reinigung notwendig |
Viele Bauherren entscheiden sich für Holz-Alu-Kombinationsfenster – innen die warme Optik von Holz, außen die Witterungsbeständigkeit von Aluminium. Preislich liegen sie oft im oberen Mittelfeld zwischen Holz und Voll-Aluminium.
Spartipp: Bei einer größeren Anzahl von Fenstern sinkt oft der Preis pro Stück, da die Montage effizienter durchgeführt werden kann. Deshalb lohnt es sich, den Austausch aller Fenster in einem Schritt zu planen.
Fenster streichen: Kosten und Pflegeaufwand
Besonders bei Holzfenstern sollte der Pflegeaufwand von Anfang an mit eingeplant werden. Auch wenn Holzfenster durch ihre Optik und Dämmung überzeugen, benötigen sie regelmäßigen Schutzanstrich.
Kosten beim Fachbetrieb:
- Einfacher Anstrich: 60 bis 90 Euro pro Fenster
- Aufwendige Sanierung (Abschleifen, Grundieren, Lackieren): 90 bis 120 Euro pro Fenster
Eigenleistung:
- Materialkosten (Schleifpapier, Pinsel, Lack/Lasur): 15 bis 30 Euro pro Fenster
- Zeitaufwand: ca. 1–2 Stunden pro Fenster, je nach Zustand
Tipp: Fensterrahmen regelmäßig reinigen und kleine Lackschäden sofort ausbessern, um den Pflegeintervall zu verlängern.
Reinigung der Fenster im Neubau & laufende Kosten
Nach dem Einbau im Neubau sind Fenster oft verschmutzt, denn Staub, Putzspritzer oder Klebereste gehören zum Baualltag. Eine professionelle Reinigung lohnt sich, um Kratzer zu vermeiden.
Preisrahmen für professionelle Fensterreinigung:
- Grundreinigung nach Bauarbeiten: 5 bis 8 Euro pro Quadratmeter Fensterfläche
- Regelmäßige Reinigung: 3 bis 5 Euro pro Quadratmeter
Beispiel:
Ein Standardfenster (1,23 × 1,48 m) hat ca. 3,6 m² Glasfläche. Bei 15 Fenstern fallen für eine Grundreinigung ca. 270 bis 430 Euro an.
Fenster wechseln – wann lohnt sich ein Austausch?
Fenster sollten gewechselt werden, wenn sie älter als 20 Jahre sind, der U-Wert über 1,3 W/m²K liegt (schlechte Dämmung), sie undicht sind oder sich schwer öffnen lassen, Kondenswasser oder Schimmelbildung an den Rahmen auftritt.
Kosten für den Austausch (pro Fenster, inkl. Ausbau, Entsorgung, Einbau):
- Kunststoff: 300 bis 700 Euro
- Holz: 500 bis 900 Euro
- Aluminium: 600 bis 1.100 Euro
Beispielrechnung Einfamilienhaus (15 Fenster, Standardgröße):
- Kunststoff, 3-fach verglast: 6.500–9.000 Euro
- Holz, 3-fach verglast: 9.000–13.000 Euro
- Aluminium: 10.500–15.000 Euro
Spartipps:
- Alle Fenster gleichzeitig tauschen, um Montagekosten pro Stück zu senken
- Standardmaße statt Sonderformen wählen
- Fördergelder beantragen – BAFA, KfW oder steuerliche Förderung können mehrere tausend Euro sparen
Fenster vergrößern: Umbaukosten im Bestand
Das Vergrößern eines Fensters ist eine baulich anspruchsvolle Maßnahme, weil dabei in die tragende Struktur eingegriffen wird. Es ist nicht nur teurer als ein normaler Fenstertausch, sondern meist auch genehmigungspflichtig.
Typische Arbeitsschritte:
- Statikprüfung durch einen Bauingenieur oder Architekten
- Antrag bei der Baubehörde (Baugenehmigung)
- Aufweitung der Öffnung im Mauerwerk
- Einbau eines neuen, größeren Fensterrahmens
- Anpassung der Fensterlaibung und Fassade
Kostenrahmen pro Fenster:
- Kleinere Vergrößerung (z. B. +20–30 cm Höhe oder Breite): 1.000 bis 1.500 Euro
- Deutliche Vergrößerung (z. B. Umwandlung in Terrassentür): 1.500 bis 3.000 Euro
Tipp: Wenn Du ohnehin Fassadenarbeiten oder eine energetische Sanierung planst, lohnt es sich, solche baulichen Änderungen gleich mit einzuplanen, das spart Gerüst- und Handwerkerkosten.
Fenster: Kosten für die Wartung
Fenster sind wie jedes Bauteil nur dann langfristig funktionstüchtig, wenn sie regelmäßig gewartet werden. Das gilt für alle Materialien, auch für wartungsarme Kunststoff- oder Aluminiumfenster.
Typische Wartungsarbeiten:
- Dichtungen prüfen und austauschen (20 bis 50 Euro pro Fenster)
- Beschläge ölen und einstellen (10 bis 30 Euro pro Fenster)
- Silikonfugen erneuern (ca. 8 bis 15 Euro pro laufendem Meter)
Ein Wartungsvertrag mit einer Fachfirma kostet meist zwischen 100 und 200 Euro pro Jahr für ein Einfamilienhaus mit ca. 15 Fenstern. Vorteil: Kleinere Schäden werden früh erkannt, bevor teure Reparaturen nötig werden.
Fenster erneuern: Kosten bei der Sanierung
Fenster bei Altbauten oder älteren Häusern bedeutet mehr Arbeit als im Neubau. Zuerst muss das alte Fenster ausgebaut werden was Zeit kostet und die umgebende Bausubstanz beschädigen kann, wenn es unsachgemäß erfolgt. Zusätzlich fallen Entsorgungskosten an.
Kostenfaktoren:
- Ausbau des alten Fensters: 40 bis 100 Euro pro Stück
- Entsorgung: ca. 20 bis 40 Euro pro Fenster
- Neue Abdichtung und Anpassung der Laibung: 50 bis 150 Euro
Preisbeispiele für den Austausch (pro Fenster, inkl. Einbau):
- Kunststofffenster Standardgröße: 300 bis 700 Euro
- Holzfenster: 500 bis 900 Euro
- Aluminiumfenster: 600 bis 1.100 Euro
Fördermöglichkeiten für Fenster 2025 – Zuschüsse & Kredite
Für Bauherren, die beim Fenstertausch sparen möchten, sind die aktuellen Förderprogramme 2025 ein entscheidender Faktor. Besonders attraktiv ist die BAFA – Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG EM), die einen Zuschuss von 15 % der Kosten für den Fenstertausch gewährt. Mit einem individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) steigt der Zuschuss sogar auf 20 %. Gefördert werden dabei maximal 30.000 Euro pro Wohneinheit ohne iSFP bzw. 60.000 Euro mit iSFP, vorausgesetzt, der neue U-Wert liegt bei weniger als 0,95 W/m²K. Ein Beispiel verdeutlicht das Einsparpotenzial: Bei einem Tausch von 15 Fenstern zu je 600 Euro entstehen Gesamtkosten von 9.000 Euro. Das ergibt 1.350 Euro Förderung ohne iSFP und 1.800 Euro mit iSFP.
Förderprogramm | Zuschusshöhe | Max. förderfähige Kosten pro Wohneinheit | Bedingung | Beispielrechnung (15 Fenster à 600 € = 9.000 €) |
---|---|---|---|---|
BAFA – BEG EM (ohne iSFP) | 15 % | 30.000 € | Neuer U-Wert < 0,95 W/m²K | 9.000 € x 15 % = 1.350 € Förderung |
BAFA – BEG EM (mit iSFP) | 20 % | 60.000 € | Neuer U-Wert < 0,95 W/m²K | 9.000 € x 20 % = 1.800 € Förderung |
Auch die KfW bietet attraktive Möglichkeiten, vor allem bei Komplettsanierungen oder wenn ein Effizienzhaus-Standard erreicht werden soll. Neben zinsgünstigen Krediten gibt es hier Tilgungszuschüsse von bis zu 45 %, was sich insbesondere lohnt, wenn der Fenstertausch Teil einer größeren Modernisierung ist.
Fenster Checkliste für dich & Fazit
- Bedarf ermitteln (Anzahl, Größe, Funktionen der Fenster)
- Material & Verglasung auswählen
- Mindestens 3 Angebote einholen
- Fördermöglichkeiten prüfen (BAFA/KfW/steuerlich)
- Energieberater einbinden (für BAFA-Pflicht)
- Zeitplan mit Bauphasen abstimmen
- Wartung & Pflege einplanen
Tipp: Nutze unseren Baukostenrechner in Excel zum praktischen Download, um eine strukturierte und gute Kostenaufstellung für die Planung der Fenster zu erhalten. Oder verwende die Kostenaufstellung von POCASIO, mit der du deine geplanten und tatsächlichen Kosten stets im Blick hast.
Zusammengefasst
Fenster sind eine Investition für Jahrzehnte und mit einer sorgfältigen Auswahl, professionellem Einbau und clever genutzten Förderungen kannst du nicht nur die Anschaffungskosten senken, sondern auch dauerhaft Energie sparen. Moderne Fenster mit guten U-Werten (Wärmedurchgangskoeffizient) senken den Energieverbrauch, großzügige Fensterflächen sorgen für viel Tageslicht, was sich positiv auf dein Wohlbefinden auswirkt