Haus isolieren: Wie du Kosten senken und deinen Wohnkomfort steigern kannst

Haus isolieren: Wie du Kosten senken und deinen Wohnkomfort steigern kannst

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Ein gut isoliertes Haus gehört heutzutage zu den Grundvoraussetzungen, nicht nur um Energiekosten zu sparen, sondern auch, um deinen Wohnkomfort erheblich zu erhöhen und den Wert deiner Immobilie zu steigern. In diesem Beitrag erfährst du alles rund ums Thema Isolierung, welche Kosten hier auf dich zukommen und welche Möglichkeiten es gibt, dein Haus von außen zu isolieren. Außerdem stellen wir dir Förderungen vor, die bei einer Haussanierung infrage kommen.

Warum ist es wichtig, dein Haus zu isolieren?

Viele ältere Gebäude sind schlecht oder gar nicht isoliert, was dazu führt, dass Wärme im Winter nach außen verloren geht und es im Sommer schnell zu heiß wird. Eine gute Wärmedämmung wirkt dementsprechend entgegen und spart langfristig Heiz- und Kühlkosten. Gleichzeitig schützt eine gute Isolierung aber auch die Bausubstanz an sich und verbessert den Schallschutz. Besonders in den aktuellen Zeiten steigender Energiepreise lohnt es sich, über eine Isolierung deiner Immobilie nachzudenken. Denn schon mit wenigen Maßnahmen kannst du den Energieverbrauch dauerhaft deutlich senken.

Beim Neubau deines Hauses erzielst du von Anfang an eine gute Dämmwirkung der Außenfassade durch breite Wandstärken aus geeigneten Baustoffen oder durch einen geeigneten Wandaufbau. Bei Neu- und Umbauten ist eine effiziente Wärmedämmung teils gesetzlich vorgeschrieben.

Gesetzliche Vorschriften bei der Wärmedämmung

Seit dem 1. November 2020 gilt das Gebäudeenergiegesetz (GEG), das bisher geltende Gesetze zur Gebäudedämmung zusammenfasst:

  • Energieeinsparungsgesetz (EnEG)
  • Energieeinsparverordnung (EnEV)
  • Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG)
  • Diese Teile des Gebäudes sind betroffen

Mit dem GEG gibt es nun eine Dämmpflicht für bestimmte Bauteile:

  • Dach beziehungsweise obere Geschossdecke
  • Fassade
  • Heiz- und Warmwasserrohre in unbeheizten Räumen

Bei einem Haus- oder Wohnungskauf (gilt auch bei Erbschaft) hast du zwei Jahre Zeit, dieser Dämmpflicht nachzukommen. Sobald du mehr als 10 % eines Bauteils erneuerst, musst du auch die vorgeschriebene Dämmung vorweisen. Sonst können hohe Bußgelder aufgrund von Ordnungswidrigkeit drohen.

Tipp: Um beim Wohnungs- oder Hauskauf böse Überraschungen zu vermeiden, solltest du den Zustand von Dach und Fassade fachkundig begutachten lassen, der Energieausweis spielt hierbei eine große Rolle.

Dein Haus außen isolieren?

Die effektivste Methode, ein Haus energetisch zu sanieren, ist mithilfe einer durchdachten Außendämmung. Dabei wird das Dämmmaterial direkt auf die Außenwand aufgebracht und bildet eine schützende Hülle um das gesamte Gebäude. Neben einem optimalem Wärme- und Kälteausgleich schützt die Außendämmung die Bausubstanz langfristig vor Witterungseinflüssen wie Regen, Frost oder starker Sonneneinstrahlung.

Wesentliche Vorteile der Außendämmung:

  • Kontinuierliche Dämmschicht ohne Wärmebrücken:
    Da die Dämmung lückenlos an der Außenseite des Hauses angebracht wird, entstehen keine sogenannten Wärmebrücken – also Stellen, an denen Wärme nach außen entweichen kann. Das verbessert die Energieeffizienz und verhindert Schimmelbildung an kalten Wandbereichen.
  • Erhalt der Wohnfläche:
    Im Gegensatz zu einer Innendämmung, die von innen aufgetragen wird und dabei Wohnraum einnimmt, bleibt bei der Außendämmung die volle Raumgröße erhalten. Das ist besonders bei kleineren Häusern oder Wohnungen ein großer Vorteil.
  • Gestaltung der Fassade:
    Die Außendämmung bietet dir außerdem die Möglichkeit, die Fassade optisch aufzuwerten, denn nach der Dämmung kann die Fassade neu verputzt, gestrichen oder mit anderen Materialien verkleidet werden.

Methoden der Dämmung von außen

Für die Außendämmung stehen verschiedene Verfahren zur Verfügung, die sich in Aufbau, Materialwahl und Kosten unterscheiden. Anbei ein Überblick für dich:

Wärmedämmverbundsystem – häufigste Methode

Bei der WDVS werden Dämmplatten, bestehend aus Polystyrol, Mineralwolle oder anderen Dämmstoffen, direkt auf die Außenwand geklebt und oftmals zusätzlich mechanisch befestigt. Anschließend wird ein spezieller Armierungsputz aufgetragen, verbunden mit einer Einbettung aus Glasfasergewebe eingebettet. Zum Abschluss folgt ein dekorativer Oberputz, den du in Farbe und Struktur individuell wählen kannst.

Vorteile:

  • kostengünstig im Vergleich zu anderen Methoden
  • relativ einfache und schnelle Umsetzung
  • vielseitige Gestaltungsoptionen durch verschiedene Putzarten

Vorhangfassade – Tragekonstruktion

Die Vorhangfassade, auch hinterlüftete Fassade genannt, besteht aus einer Tragekonstruktion, die auf der Außenwand befestigt wird. Zwischen Wand und Fassadenverkleidung wird das Dämmmaterial eingebracht. Zwischen der eingefügten Dämmung und der Verkleidung sorgt ein Luftspalt für eine ständige Hinterlüftung und leitet Feuchtigkeit zuverlässig ab.

Vorteile:

  • sehr langlebig und witterungsbeständig
  • Fassade kann mit unterschiedlichsten Materialien wie Holz, Metall, Schiefer oder Glas gestaltet werden
  • sehr guter Feuchtigkeitsschutz, da Feuchtigkeit hinter der Fassade entweichen kann

Diese Methode eignet sich besonders für anspruchsvolle Designs oder bei Gebäuden, die häufig hoher Feuchtigkeit ausgesetzt sind.

Kerndämmung – hauptsächlich für ältere Häuser

Die Kerndämmung wird vor allem bei älteren Häusern mit zweischaligem Mauerwerk angewendet. Dabei wird der Hohlraum zwischen der inneren und äußeren Mauerschale mit losem Dämmmaterial wie beispielsweise Mineralwolle, Perlite oder Schaumstoffen verfüllt. Dies wird meist durch das Einblasen des Materials über Bohrlöcher durchgeführt.

Vorteile:

  • geringe Kosten im Vergleich zu anderen Dämmmethoden
  • keine optischen Veränderungen an der Fassade notwendig
  • schnelle Durchführung, meist innerhalb eines Tages

Die Kerndämmung nur möglich, wenn ein ausreichend großer Hohlraum zwischen den Mauerschalen besteht und sich die äußere Wand in gutem Zustand befindet.

Außenisolierung Kosten: Was musst du einplanen?

Die Kosten für die Außendämmung variieren je nach Methode, Material und Größe der zu dämmenden Fläche. Im Durchschnitt kannst du mit folgenden Richtwerten rechnen:

DämmmethodeKosten pro m² (inkl. Montage)
WDVS120 – 180 €
Vorhangfassade150 – 250 €
Kerndämmung20 – 50 €

Beispiel: Bei einer Fassade von 150 m² liegen die Isolierungskosten für das Haus von außen mit einem WDVS-System zwischen 18.000 € und 27.000 €. Diese Preise enthalten Material, Arbeitslohn und Nebenkosten. Falls ein Gerüst nötig ist oder bauliche Anpassungen erforderlich sind, können natürlich noch zusätzliche Kosten anfallen.

Weitere Kostenfaktoren

Neben der Außendämmung gibt es weitere Bereiche in deiner Immobilie, die isoliert werden können, um effektiv die zukünftigen Heizkosten zu senken:

  • Dachboden/Dach: 40 – 100 €/m²
  • Kellerdecke: 30 – 70 €/m²
  • Innenwände: 50 – 120 €/m²

Je mehr Flächen du dämmst, desto größer ist die Energieeinsparung, genauso aber auch die Investition. Die Gesamtkosten für eine umfassende Haussanierung mit Dämmung können dich schnell 30.000 € bis 60.000 € kosten, je nach Hausgröße und Zustand.

Tipp: Mit unserer individuellen Kostenaufstellung von POCASIO behältst du zu jeder Zeit den Überblick über die einzelnen Posten.

Welche Zuschüsse gibt es bei einer Hausisolierung?

Wenn du dein Haus energetisch durch Dämmung sanierst, gibt es einige Förderungsmittel, die du in Anspruch nehmen kannst, um Investitionskosten zu senken. Eine zusätzliche Umstellung des Heizungssystem auf Fußbodenheizung kann dabei ebenfalls eine sinnvolle Überlegung sein.

Förderungsmöglichkeiten

  1. BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle)
    Förderung für Einzelmaßnahmen, z.B. Fassadendämmung: Bis zu 20 % Zuschuss der förderfähigen Kosten
  2. KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau)
    Kredite und Tilgungszuschüsse für umfassende Sanierungen: Bis zu 25 % Tilgungszuschuss, je nach Effizienzhaus-Standard
  3. Steuerliche Förderung
    Alternativ: 20 % der Kosten über 3 Jahre von der Steuer absetzen

Beachte: Für die meisten Förderungen brauchst du einen Energieeffizienz-Experten, der die Maßnahme begleitet, aber diese Investition lohnt sich in jedem Fall, gerade bei größeren und älteren Objekten.

Welche Dämmstoffe eignen sich?

Die Auswahl an Dämmmaterialien ist sehr breit gefächert, aber du kannst davon ausgehen, dass der Stoff mit der geringsten Wärmeleitfähigkeit am besten dämmt. Bei der Auswahl spielen allerdings auch Brandschutz, Nachhaltigkeit und Preis eine Rolle.

DämmstoffWärmeleitfähigkeit (W/mK)Eigenschaften
Mineralwolle0,032 – 0,040nicht brennbar, guter Schallschutz
Polystyrol (EPS)0,032 – 0,040günstig, leicht, wasserabweisend
Holzfaserplatten0,038 – 0,050ökologisch, diffusionsoffen
Polyurethan (PUR)0,024 – 0,028sehr niedrige Wärmeleitfähigkeit

Lohnt sich eine Hausisolierung?

Die Investition in eine gute Dämmung hast du in der Regel dank der eingesparten Energiekosten in 10 bis 20 Jahren wieder drin. Besonders bei älteren Häusern, die bisher ungedämmt waren, können bis zu 50 % der Heizkosten eingespart werden. Hatte dein Haus mit 150 m² Wohnfläche bisher beispielsweise Heizkosten von 3.000 Euro pro Jahr, sinken die Kosten nach einer umfassenden Dämmung auf 1.500 Euro pro Jahr. Ob du nun dein Haus von außen isolieren oder auch Dach und Keller dämmen möchtest – Du kannst in jedem Fall davon ausgehen, dass dein Wohnkomfort gesteigert, deine Energiekosten gesenkt und die Bausubstanz deines Zuhause langfristig geschützt wird.

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