Kosten für Heizung und Sanitär im Neubau – So planst du richtig

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Kosten für Heizung und Sanitär im Neubau – So planst du richtig

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Der Hausbau ist für viele Privatpersonen ein Lebenstraum, aber auch eine finanzielle Herausforderung, gerade wegen des umfangreichen Innenausbaus. Bei der Haustechnik wie Heizung und Sanitär kommen schnell hohe Summen zusammen, vor allem wenn alles aus fremder Hand übernommen wird. Wenn du also dein Bauobjekt planst, lohnt sich ein genauer Blick auf die Kosten dieser Posten, neben der Elektrik.

In diesem Beitrag erfährst du, worauf du bei der Planung von Beginn an achten solltest, welche Kosten realistisch sind und wie du klug kalkulierst. Schließlich gehören Heizung und Sanitär zu einem der grundlegendsten Dinge, die täglich in deinem Zuhause genutzt werden.

Heizung und Sanitär im Hausbau – worauf du achten solltest

Die Haustechnik ist das Herzstück deines neuen Zuhauses, denn ohne funktionierende Heizung, Wasseranschlüsse, Toiletten und Warmwasser läuft nichts. Dabei beeinflusst deine Entscheidung für bestimmte Systeme nicht nur den Komfort, sondern auch die langfristigen Betriebskosten.

Diese Fragen solltest du dir stellen, denn je besser du dich vorbereitest, desto leichter fällt die Entscheidung und du vermeidest teure Überraschungen.

  • Welche Heizungsart passt zu meinem Haus und Budget?
  • Möchte ich regenerative Energien nutzen (z. B. Wärmepumpe)?
  • Wie umfangreich soll die Sanitärausstattung sein?
  • Welche Vorschriften gelten im Neubau?

Was kosten Heizung und Sanitär im Neubau wirklich?

Die Kosten für Heizung und Sanitär in einem Neubau hängen stark vom Haustyp, dem gewählten Heizsystem und der Ausstattung ab.

Als Faustregel gilt:

  • Für ein durchschnittliches Einfamilienhaus mit ca. 140 Quadratmeter Wohnfläche kannst du mit 25.000 bis 40.000 Euro für Heizung und Sanitär rechnen.
  • Der Anteil an den Gesamtbaukosten liegt bei etwa 10 bis 15 Prozent.

Wichtiger Hinweis: Hier sind Elektroinstallationen noch nicht enthalten, aber dazu später mehr.

Heizung und Sanitär im Einfamilienhaus – Kosten im Überblick

Die Kosten für Heizung und Sanitär im Einfamilienhaus sind ein zentraler Posten in deinem Budget. Viele Firmen bieten Komplettpreise an und vereinfachen einerseits die Kalkulation. Du solltest aber genau prüfen welche Posten dabei enthalten sind, denn oftmals umfasst ein Kostenvoranschlag Montage und Einbau, aber nicht Materialien und Positionen wie Rohrleitungen, Waschbecken, Toiletten, Armaturen etc.

Durchschnittlich liegst du bei zwischen 20.000 bis 40.000 Euro, je nach System, Komfortanspruch und Anbieter.

Durchschnittswerte:

PositionKostenbereich (brutto)
Heizungsanlage (z. B. Wärmepumpe, Gas, Pellets)12.000 bis 25.000  Euro
Sanitärinstallation (Bad, Küche, Gäste-WC)8.000 bis 15.000 Euro
Warmwasserbereitungmeist in Heizsystem enthalten
Fußbodenheizung (optional)ca. 40 bis 70  Euro/Quadratmeter

Heizung & Sanitär: Kosten pro Quadratmeter

Damit du eine realistische Einschätzung für dein Bauvorhaben treffen kannst, geben wir dir hier einen ersten Richtwert bezüglich Kosten für Heizung und Sanitär pro Quadratmeter in der Wohnfläche. Diese Werte dienen als Orientierung und sind abhängig vom Bauort, Anbieter und Systemwahl.

Für ein Einfamilienhaus mit 150 Quadratmeter Wohnfläche kannst du folgende Kosten einplanen:

  • Standardausstattung: insgesamt ca. 22.500 bis 37.500  Euro (150–250 Euro/Quadratmeter)
  • Gehobene Ausstattung: insgesamt bis zu 45.000 € (300 Euro/Quadratmeter)

Die Kosten für Heizung und Sanitär pro Quadratmeter können stark variieren, abhängig von der Art der Anlage, den gewählten Materialien und dem Umfang der Sanierung. Generell liegen die Kosten für eine Heizungsanlage zwischen 9.000 und 35.000 Euro, wobei bis zu 70 Prozent Fördermittel für nachhaltige Heizungen möglich sind. 

Sanitäranlagen können zwischen 950 und 3.600 Euro pro Quadratmeter kosten, für die Installation von Wasserleitungen kannst du mit 200 bis 300 Euro pro Quadratmeter rechnen. 

Kostenübersicht:

  • Heizungsanlage: 9.000 bis 35.000 Euro (bis zu 70 Prozent Fördermittel möglich) 
  • Sanitäranlagen: 950 bis 3.600 Euro pro Quadratmeter 
  • Rohrleitungen: 200 bis 300 Euro pro Quadratmeter 
  • Fußbodenheizung:

    Nassheizungssystem: 100 bis 130 Euro pro Quadratmeter 
    Trockenheizungssystem: 110 bis 135 Euro pro Quadratmeter 
    Dünnbettsystem: 80 bis 110 Euro pro Quadratmeter 
    Elektrische Fußbodenheizung: 75 bis 95 Euro pro Quadratmeter 

Zusätzliche Kostenfaktoren:

  • Materialauswahl: Einfache Ausstattung vs. gehobene Ausstattung (z.B. bei Badfliesen, Toiletten, Waschbecken) 
  • Handwerkerkosten: Arbeitskosten für Installation und Montage können je nach Region und Handwerker variieren 
  • Zusätzliche Leistungen: Demontage und Entsorgung, Fahrtkosten, Materialkosten (Kleber, Rohre, etc.) 
  • Art der Sanierung: Neubau vs. Altbau, Komplettsanierung vs. Teilmodernisierung 

Rohinstallation Sanitär: Kosten

Die Rohinstallation des Sanitärbereiches ist eine der ersten und wichtigsten Arbeiten im Innenausbau deines Hauses. Sie bildet die technische Grundlage für alle späteren Sanitäreinrichtungen und das von der Dusche bis zum WC. Gerade weil diese Arbeiten hinter Wänden und unter Estrich verschwinden, wird ihr Aufwand oft unterschätzt.

Dabei hat die Rohinstallation großen Einfluss auf die Qualität und Funktionalität deiner gesamten Wasser- und Abwassertechnik.

Die Rohinstallation umfasst:

  • Leitungsnetz (Kalt-, Warmwasser, Abwasser)
  • Anschlussleitungen zu den Geräten
  • Druckprüfung und Abdichtungen

Diese Arbeiten werden meist von einem Fachbetrieb in mehreren Bauabschnitten durchgeführt, zuerst in der Rohbauphase (Schlitze stemmen, Rohre legen), dann im Technikraum und später beim Estrichguss. Kostenpunkt: 3.000 bis 7.000 € je nach Hausgröße und Komplexität. Das ist Teil der Gesamtleistung eines Sanitärbetriebs und sollte im Angebot enthalten sein.

Plane für ein Haus mit zwei Bädern und einem Gäste-WC rund 10.000 bis 15.000 Euro ein, inklusive Material und Einbau.

Sanitär Posten

Beim Hausbau zählt die Sanitärinstallation zu den zentralen Gewerken, die nicht nur für Komfort, sondern auch für Hygiene und Funktionalität sorgen. Damit Du einen guten Überblick bekommst, welche Leistungen in diesem Bereich anfallen, findest Du hier eine detaillierte Aufschlüsselung der typischen Sanitär-Posten im Neubau:

Planung und Sanitärkonzept:

Bevor überhaupt Rohre verlegt werden, steht die Planung im Fokus. Hier werden die Positionen von Waschbecken, Duschen, Badewannen, Toiletten und Küchenanschlüssen festgelegt. Je durchdachter die Planung, desto effizienter die spätere Umsetzung und desto geringer die Folgekosten durch nachträgliche Änderungen.

Rohinstallation Wasser und Abwasser:

In dieser Phase erfolgt die Verlegung der Wasserleitungen (für Kalt- und Warmwasser) sowie der Abwasserrohre. Dabei geht es um die komplette Grundinstallation im Rohbau, also um alles, was später in Wänden, Decken und Böden verschwindet. Auch der Anschluss an die zentrale Wasserversorgung sowie an das Kanalnetz zählt dazu.

Installation der Trinkwasserleitungen:

Trinkwasserleitungen müssen hygienisch und normgerecht installiert werden. Je nach System (Kupfer, Kunststoff oder Mehrschichtverbundrohre) unterscheiden sich die Materialien und somit auch die Kosten. Wichtig ist hier die fachgerechte Ausführung, um spätere Schäden oder Verunreinigungen zu vermeiden.

Einbau der Sanitärgegenstände:

Hier werden die sichtbaren Elemente montiert: WC, Waschbecken, Armaturen, Badewanne, Dusche und gegebenenfalls ein Urinal oder ein Gäste-WC. Auch Spülkästen, Thermostatmischer oder Duschsysteme zählen zu diesem Posten. Die Auswahl der Ausstattung hat einen erheblichen Einfluss auf den Gesamtpreis, von günstig bis Luxus ist alles möglich.

Warmwasserbereitung:

Je nach Heizsystem wird das Warmwasser zentral oder dezentral erzeugt. In Kombination mit einer Wärmepumpe, Gasheizung oder Solaranlage wird meist ein Warmwasserspeicher installiert. Alternativ kann in bestimmten Bereichen auch ein Durchlauferhitzer zum Einsatz kommen.

Druckprüfung und Inbetriebnahme:

Nach Abschluss der Installation müssen alle Leitungen und Anschlüsse auf Dichtigkeit geprüft werden. Diese sogenannte Druckprobe ist verpflichtend und stellt sicher, dass keine Leckagen auftreten. Danach erfolgt die fachgerechte Inbetriebnahme der gesamten Sanitäranlage.

Je nach Bauvorhaben können weitere Sanitär-Posten hinzukommen, etwa:

  • Installation eines Hauswasseranschlusses
  • Regenwassernutzung für WC und Garten
  • Wasseraufbereitungsanlagen (z. B. Enthärtungsanlagen)
  • Barrierefreie Sanitärlösungen
ElementKosten (ca.)
WC (inkl. Spülkasten)300 bis 800 €
Waschbecken150 bis 600 €
Dusche600 bis 2.000 €
Badewanne500 bis 1.500 €
Warmwasserboiler (falls nötig)500 bis 1.200 €
Armaturen, Zubehör1.000 bis 2.000 €
Installation pro Raum1.500 bis 3.000 €

Kosten für die Haustechnik im Neubau

Zur Haustechnik im Neubau zählen neben Heizung und Sanitär auch:

  • Elektroinstallation
  • Lüftungsanlagen
  • Smart-Home-Komponenten
  • ggf. Photovoltaik und Batteriespeicher

Für ein Einfamilienhaus solltest du für die gesamte Haustechnik rund 40.000  bis 70.000 Euro einplanen, abhängig von Komfort, Technik und Energieeffizienzstandard. Bei einem Einfamilienhaus mit 150 bis 60 Quadratmeter Wohnfläche liegen die Gesamtbaukosten je nach Ausstattung bei 350.000  bis 550.000 Euro.

Prozentuale Verteilung der Kosten:

  • Heizung & Sanitär: ca. 10 bis 15 Prozent
  • Elektroinstallation: ca. 5 bis 8 Prozent
  • Innenausbau & Böden: ca. 15 bis 20 Prozent
  • Rohbau & Dach: ca. 40 bis 50 Prozent

Vorschriften bei der Heizung im Neubau

Im Neubau, der in einem Neubaugebiet errichtet wird, ist seit dem 1. Januar 2024 eine Heizung vorgeschrieben, die mindestens 65 Prozent erneuerbare Energien nutzt. Dies kann durch den Anschluss an ein Wärmenetz (Nah- oder Fernwärme), den Einbau einer Wärmepumpe, einer Biomasseheizung oder einer Hybridheizung (z.B. Wärmepumpe mit Gas-Brennwertgerät) erreicht werden. 

Für Neubauten, die in Baulücken entstehen, gelten die gleichen Vorschriften wie für Bestandsgebäude, wobei Übergangsfristen gelten, die von der kommunalen Wärmeplanung abhängen. 

Wichtig ist hier das Gebäudeenergiegesetz (GEG).

Was das GEG vorschreibt:

  • Nutzung erneuerbarer Energien (z. B. Wärmepumpe, Solarthermie)
  • Mindestanforderungen an die Energieeffizienz
  • CO₂-Grenzwerte für fossile Systeme

Vorschriften für die Heizungsinstallation beim Neubau führen dazu, dass Gasheizungen nur noch mit Kombination erneuerbarer Technik erlaubt sind, etwa mit Solarthermie oder Photovoltaik.

Wärmepumpe im Neubau

Immer beliebter wird die Wärmepumpe, denn sie arbeitet effizient und umweltschonend. In unserem extra Beitrag zur Wärmepumpe erfährst du alles über die Anschaffungs-, Installations- und Betriebskosten, bekommst Tipps zur Förderung und Hinweise, wie sich durch Kombinationen mit PV-Anlagen oder Fußbodenheizungen langfristig bares Geld sparen lässt.

Typen & Kosten

Wärmepumpen-TypKosten (inkl. Einbau)
Luft-Wasser-Wärmepumpe15.000 bis 25.000 €
Sole-Wasser-Wärmepumpe20.000 bis 30.000 €
Grundwasser-Wärmepumpe25.000 bis 35.000 €

Fazit: So kalkulierst für Heizung und Sanitär im Neubau realistisch

Die Kosten für Heizung und Sanitär im Neubau bewegen sich meist zwischen 20.000 und 45.000 Euro, abhängig von der Systemwahl, Ausstattung und Hausgröße. Mit etwas Planung, Vergleichsangeboten und eventuell Fördermitteln kannst du hier aber bares Geld sparen. Die Heizkosten sind stark von der gewählten Heizungsart abhängig, wobei eine Gas- oder Ölheizung in der Anschaffung günstiger ist als eine Wärmepumpe, aber langfristig höhere Betriebskosten verursachen kann.

Tipp: Lass Dir vom Bauträger oder Architekten eine detaillierte Kostenaufstellung geben – idealerweise mit Positionen für Haustechnik separat ausgewiesen. Und nutze unseren Baukostenrechner in Excel zum praktischen Download, um eine strukturierte und gute Kostenaufstellung für die Installation von Heizung und Sanitär zu erhalten.

Oder verwende die Kostenaufstellung von POCASIO, damit hast du deine geplanten und tatsächlichen Kosten stets im Blick und siehst, wie sich die Kosten generell entwickeln. Außerdem behältst du im Blick, welche Kreditsumme du bereits bei welchem Kreditgeber abgerufen hast.

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