Ein eigenes Haus ist für viele Menschen, vor allem für Familien ein Lebenstraum. Die Realisierung deines Wohnobjekts ist mit hohen Kosten verbunden, aber die gute Nachricht lautet: Es gibt eine Vielzahl an Förderungen für private Bauherrinnen und Bauherren. Wenn du dich rechtzeitig informierst und gezielt beantragst, kannst du mehrere tausend Euro und mehr einsparen. In diesem Blogbeitrag zeigen wir dir, welche staatlichen Förderungen beim Hausbau zur Verfügung stehen, wie die KfW-Förderung funktioniert und worauf Du achten solltest, um keine Möglichkeiten zu verpassen.
Hausbau Förderung – Die wichtigsten Arten auf einen Blick
In Zeiten steigender Baukosten, schwer einschätzbarer Zinslage, hoher Grundstückspreise und strenger werdender Energieanforderungen ist es für Bauherren essenziell, sich mit den verschiedenen Fördermöglichkeiten auseinanderzusetzen. Die staatliche Förderung beim Hausbau kann in Form von zinsgünstigen Krediten, Zuschüssen oder Steuererleichterungen erfolgen. Damit reduzierst du nicht nur deine finanziellen Belastungen, sondern wirst auch mit nachhaltigem Bauen belohnt.
KfW-Förderung Hausbau
Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) ist die bekannteste Anlaufstelle für Bauherren, wenn es um die KfW-Förderung für deinen privaten Hausbau geht. Es gibt verschiedene Programme, die für unterschiedliche Bedarfe und Zielgruppen konzipiert wurden:
Programm | Zielgruppe & Voraussetzungen | Förderung |
---|---|---|
KfW 300 Klimafreundlicher Neubau | Neubau oder Ersterwerb von klimafreundlichen Wohngebäuden. Verzicht auf fossile Energieträger (Öl, Gas). Sehr niedrige CO₂-Emissionen über den Lebenszyklus. Optional: QNG-Siegel (Nachhaltigkeit) | Zinsgünstiger Kredit bis zu 150.000 Euro je Wohneinheit. Deutlich unter dem marktüblichen Zinssatz. Konditionen abhängig von Laufzeit & Tilgung. |
KfW 124 Wohneigentum für Familien | Familien mit mindestens einem Kind unter 18 Jahren. Selbstnutzung (mind. 50 % Eigentumsquote). Jahreseinkommen max. 90.000 Euro + 10.000 Euro je weiteres Kind. Kein bereits bestehendes Wohneigentum. Kein Bezug von Baukindergeld | Zinsvergünstigter Kredit für den Neubau. Fördersumme abhängig von Kinderanzahl und Einkommen. |
KfW 159 Altersgerecht Umbauen | Eigentümer, Bauherren oder Käufer von Immobilien. Vorausschauendes oder barrierefreies Bauen/Umbauen. Förderung auch von Einbruchschutz | Kredit bis zu 50.000 Euro pro Wohneinheit. Zinssatz unter Marktniveau. Flexible Laufzeiten, tilgungsfreie Anlaufjahre möglich. Geförderte Maßnahmen: Rampen, Aufzüge, barrierefreie Bäder, Sicherheitsmaßnahmen u.v.m. |
KfW-Programm 300 „Klimafreundlicher Neubau“
Dieses Programm fördert den Neubau oder den Ersterwerb von besonders energieeffizienten Wohngebäuden, die den Standard eines „Klimafreundlichen Wohngebäudes“ (KFN) erfüllen. Dabei handelt es sich um Immobilien, die nachweislich sehr geringe CO₂-Emissionen über ihren gesamten Lebenszyklus verursachen und vollständig auf fossile Energieträger wie Öl oder Gas verzichten
Ein zentraler Bestandteil der Förderung ist ein zinsgünstiger Kredit in Höhe von bis zu 150.000 Euro pro Wohneinheit. Die genaue Kredithöhe hängt davon ab, ob das Gebäude zusätzlich mit dem Qualitätssiegel „Nachhaltiges Gebäude“ (QNG) zertifiziert ist. Je nach Laufzeit und Tilgungsmodalitäten profitierst Du dabei von einem deutlich vergünstigten Zinssatz, der weit unter dem marktüblichen Niveau liegt – was die monatliche Belastung erheblich reduziert.
KfW-Programm 124 „Wohneigentum für Familien“
Hier handelt es sich um Kredite mit besonders niedrigen Zinssätzen für Familien,
- die den geförderten Neubau als Eigentümerin oder Eigentümer (mind. 50 % Miteigentumsquote) selbst zu Wohnzwecken nutzen,
- bei denen mindestens ein Kind bis 18 Jahre im Haushalt lebt,
- deren zu versteuerndes jährliches Haushaltseinkommen 90.000 Euro bei einem Kind, zuzüglich 10.000 Euro je weiterem Kind nicht überschreitet,
- die bei Antragstellung nicht über Wohneigentum verfügen und
- die nicht das inzwischen abgelaufene Förderprogramm „Baukindergeld“ in Anspruch genommen haben.
Gut zu wissen: Wurde als Nachfolgeprogramm für das Baukindergeld seit Juni 2023 eingeführt!
KfW-Programm 159 „Altersgerecht Umbauen“
Mit zunehmendem Alter ändern sich die Anforderungen an ein Wohnhaus deutlich. Bewegungsfreiheit, Sicherheit und Barrierefreiheit gewinnen zunehmend an Bedeutung, genau hier setzt das Programm an. Es fördert Maßnahmen, die ein Gebäude frühzeitig auf eine komfortable und sichere Nutzung im Alter vorbereiten, wie z.B.:
- Verbreiterung von Türen und Fluren
- Stufenlose Eingänge (z. B. Einbau von Rampen)
- Bodengleiche Duschen
- Treppenlifte oder Aufzüge
- Umgestaltung von Badezimmern und Küchen
- Installation von Bewegungsmeldern, Gegensprechanlagen oder automatischen Türöffnern
- Einbruchschutzmaßnahmen wie Sicherheitsbeschläge, Rollläden oder einbruchhemmende Fenster und Türen
BAFA-Zuschüsse für Energietechnik
Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) fördert den Einsatz erneuerbarer Energien beim Hausbau. Dazu gehören:
- Solarkollektoranlagen
- Biomasseheizungen
- Wärmepumpen
Gut zu wissen: Diese Maßnahmen werden mit direkten Zuschüssen gefördert und du kannst sie mit KfW-Programmen kombinieren.
Regionale Förderungen für dein Haus
Viele Bundesländer, Landkreise und Kommunen bieten eigene Programme zur staatlichen Förderung beim Hausbau an. Dazu zählen:
- Zuschüsse für junge Familien
- Förderungen für energieeffizientes Bauen
- Vergünstigter Erwerb von Bauland
Informiere dich gut bei deiner Gemeinde, welche regionalen Förderungen aktuell verfügbar sind. Der Freistaat Bayern unterstützt beispielsweise den Einsatz nachwachsender, Kohlenstoff speichernder Rohstoffe im Bausektor. Gut zu wissen wenn du planst, ein Haus in Holzständerbauweise oder einen Anbau aus Holz zu bauen.
Hausbau Förderungen – wer Anspruch hat
Grundsätzlich kann jede Person, die ein Haus bauen oder bauen lassen möchte, gewisse Förderungen für den Hausbau beantragen. Allerdings gibt es je nach Programm bestimmte Voraussetzungen:
- Einkommensgrenzen (z. B. bei familienbezogenen Förderungen)
- Energiestandards (Effizienzhaus-Stufen, nachhaltige Bauweise)
- Verwendungsnachweise (z. B. Baunachweise, Nachweise zur Nutzung erneuerbarer Energien)
Tipp: Lass Dich frühzeitig beraten, um keine (aktuelle) Förderung zu verpassen.
Förderprogramme beim Hausbau kombinieren
Viele Förderungen beim Hausbau lassen sich miteinander kombinieren, so kannst du beispielsweise einen KfW-Kredit für den klimafreundlichen Neubau mit einem BAFA-Zuschuss für eine Wärmepumpe kombinieren. Auch regionale Förderungen lassen sich zusätzlich in Anspruch nehmen.
Wichtig: Bei Kombinationen solltest du auf etwaige Einschränkungen achten. Manche Programme schließen eine doppelte Förderung aus. Prüfe auch, ob du die Fördermittel nacheinander oder parallel beantragen musst. Auch ein Bausparvertrag oder Wohnriester können deine Baufinanzierung sehr gut unterstützen.
Steuerliche Vorteile beim Hausbau
Neben direkten Förderprogrammen gibt es auch steuerliche Erleichterungen beim Hausbau:
1. Baukindergeld (ausgelaufen, aber wichtig zu erwähnen)
Das Baukindergeld war bis 2021 ein Zuschuss für Familien mit Kindern. Zwar ist es ausgelaufen, aber in einigen Fällen kann es rückwirkend noch geltend gemacht werden (je nach Frist und Antragszeitpunkt).
2. Steuerliche Abschreibungen
Beim Bauen zur Vermietung (nicht für Selbstnutzung!) gelten:
- AfA – Abschreibung für Abnutzung: 2% jährlich bei Neubauten
- Seit 2023 sogar 3% für bestimmte Energieeffizienzstandards
3. Handwerkerkosten absetzen
Auch beim Innenausbau kannst Du profitieren:
- Bis zu 6.000 € jährlich können für Handwerkerleistungen steuerlich geltend gemacht werden
- 20% davon sind direkt von der Steuer abziehbar
Förderungen für deinen Hausbau – die wichtigsten Schritte
- Beratung einholen: Wende Dich frühzeitig an eine Energieberatung oder ein Baufinanzierungsinstitut
- Förderprogramme recherchieren: Prüfe, welche Programme zu deinem Bauvorhaben passen
- Antrag stellen: Die meisten Anträge musst du vor dem Baubeginn stellen
- Nachweise sammeln: Architektenpläne, Energieberechnungen, Einkommensnachweise usw.
- Genehmigung abwarten und starten: Erst mit der schriftlichen Zusage solltest du mit dem Bau beginnen
Tipp: Viele Banken helfen Dir bei der Antragsstellung der KfW-Förderung für den Hausbau. Viele Förderprogramme kannst du mittlerweile online beantragen, dies erspart dir Zeit und erleichtert die Bearbeitung erheblich.
Aktuelle Entwicklungen in der Hausbau Förderung
Fokussierung auf Klimaschutz
Die Bundesregierung legt zunehmend Wert auf nachhaltiges Bauen, was bedeutet:
- Es gelten höhere Anforderungen an die Energieeffizienz
- Der Einsatz erneuerbarer Energien wird stärker gefördert
- Für nicht nachhaltige Bauweisen gelten striktere Regelungen
Häufige Fehler bei der Förderung für ein Bauprojekt:
- Antrag zu spät gestellt: Eine Förderung wird dir oft nur vor Baubeginn gewährt
- Falsche Kombination von Programmen: Manche Programme schließen sich gegenseitig aus
- Fehlende Nachweise: Ohne korrekte und umfassende Unterlagen wird dein Antrag abgelehnt
- Unzureichende Energieeffizienz: Programme wie die KfW-Förderung setzen hohe Standards voraus
Fazit: Mit der richtigen Unterstützung zur Traumimmobilie
Der Bau deines eigenen Hauses bedeutet nicht automatisch, dass du ein finanzielles Risiko eingehst. Dank vielfältiger staatlicher Förderungen für den Hausbau, wie der KfW-Förderung, regionalen Zuschüssen und BAFA-Fördermitteln, kannst du deine Belastung durchaus erheblich reduzieren. Informiere dich frühzeitig, plane vorausschauend und nutze professionelle Beratung. So nutzt du alle Möglichkeiten der Förderungen bei einem privaten Hausbau aus und legst den Grundstein für ein nachhaltiges, zukunftssicheres Zuhause.