Baukostengruppen nach DIN 276: So behältst du deine Kosten in jeder Bauphase im Blick

POCASIO Redaktion

07.11.2025

POCASIO Redaktion

07.11.2025

Baukostengruppen DIN276 - Pocasio gibt dir den Überblick

Wenn du ein Haus bauen willst, wirst du früher oder später auf die Kostengruppen nach DIN 276 stoßen, wenn du mit einem Architekten sprichst. Anfangs klingt das ziemlich technisch, ist aber extrem hilfreich, um den Überblick über alle Baukosten zu behalten. Denn die DIN 276 teilt dein Bauprojekt in klar definierte Bereiche ein, von den ersten Planungskosten bis hin zur Gartengestaltung.

So kannst du besser einschätzen, wo dein Geld hingeht, welche Posten du im Blick behalten solltest und wo sich Einsparpotenziale verstecken. In diesem Beitrag erfährst du, wie die Kostengruppen aufgebaut sind und wie du sie für dein eigenes Bauvorhaben sinnvoll nutzen kannst.

Was sind Kostengruppen nach DIN 276 beim Hausbau?

Die Norm DIN 276 „Kosten im Bauwesen“ liefert dir einen bundesweit anerkannten Standard zur systematischen Erfassung, Gliederung und Darstellung von Baukosten. Für private Bauvorhaben bedeutet das: Du musst nicht mehr wild durcheinander Listen und Rechnungen verwalten, sondern erhältst eine strukturierte Aufschlüsselung, mit der du nachvollziehen kannst, wofür dein Geld genau eingesetzt wird. Für dein privates Bauprojekt bringt dir diese Struktur also erhebliche Klarheit und reduziert deinen Stress bereits in der Planung.

Mit Hilfe der Kostengruppen kannst du unter anderem:

  • einschätzen, ob dein Budget realistisch ist,
  • vergleichen, ob Angebote angemessen sind,
  • sehen, wie sich Kosten zwischen Planung und Ausführung verändern,
  • mögliche Kostenfallen frühzeitig erkennen (z. B. Ausstattung oder Baunebenkosten)

Die Hauptgruppen der DIN 276 im Überblick

Damit du dein Bauprojekt besser strukturieren kannst, unterteilt die DIN 276 alle Kosten in acht sogenannte Hauptgruppen – von der Vorbereitung des Grundstücks bis hin zu den Außenanlagen. Diese Einteilung hilft dir, den gesamten Kostenrahmen deines Hausbaus Schritt für Schritt zu verstehen und später auch mit Architekten, Fachplanern oder Banken klar zu kommunizieren.

In der folgenden Übersicht siehst du, welche Hauptgruppen es gibt und welche Bereiche sie jeweils abdecken.

HauptgruppeBezeichnungTypische Kostenpositionen
100GrundstückKaufpreis, Erschließungskosten, Vermessung
200Herrichten und ErschließenAbbruch- und Erdarbeiten, Leitungen, Zufahrten
300Bauwerk – BaukonstruktionenRohbau, Dämmung, Fenster, Dach, Innenwände
400Bauwerk – Technische AnlagenHeizung, Lüftung, Sanitär, Elektroinstallation
500AußenanlagenWege, Terrasse, Pflasterarbeiten, Gartenanlage
600Ausstattung und KunstwerkeEinbaumöbel, fest eingebauter Küchenblock, spezielle Ausstattung
700BaunebenkostenPlanung, Genehmigungen, Gutachten, Versicherungen
800Finanzierung und FördermittelZinsen, Baunebenkosten vor Fertigstellung, Finanzierungskosten

Die Hauptgruppen im Detail:

Behalte den Überblick bei deinem Bauprojekt

Hausbau und Sanierung bedeuten hunderte Entscheidungen, Rechnungen und Termine - und schnell verliert man den Überblick. POCASIO unterstützt dich dabei, deine Baukosten, Dokumente und Abläufe an einem Ort zu organisieren. So erkennst du Abweichungen sofort und kannst rechtzeitig reagieren, bevor es zu teuer oder chaotisch wird.

POCASIO Hausbau Software
  • KG 100 – Grundstück: Kosten für den Grundstückskauf, inklusive Nebenkosten wie Notar, Grundbuch, Grunderwerbsteuer oder Maklerprovision.
  • KG 200 – Vorbereitung und Herrichten: Kosten für die Vorbereitung des Baugrundstücks. Dazu gehören Vermessung, Bodengutachten, Abbruch bestehender Gebäude, Erdarbeiten, Baugrundverbesserungen und vorübergehende Baustelleneinrichtungen.
  • KG 300 – Bauwerk – Baukonstruktionen: Umfasst die eigentlichen, fest mit dem Gebäude verbundenen Bauteile. Dazu gehören Wände, Decken, Dach, Baugrube und Fundament. In diese Gruppe fallen alle statischen und konstruktiven Gewerke, die das Gebäude tragen und einschließen.
  • KG 400 – Bauwerk – Technische Anlagen: Beinhaltet alle technischen Installationen im Gebäude, wie Heizung, Sanitär, Lüftung und Elektro.
    • KG 410: Abwasser-, Wasser- und Gasanlagen (Sanitär)
    • KG 420: Wärmeversorgungsanlagen (Heizung)
    • KG 430: Raumlufttechnische Anlagen (Lüftung)
    • KG 440: Elektrische Anlagen (Stromversorgung, Beleuchtung)
    • KG 450: Kommunikations-, sicherheits- und informationstechnische Anlagen (IT, Netzwerk, Sicherheitstechnik)
    • KG 460: Förderanlagen (Aufzüge, Fahrtreppen)
    • KG 480: Gebäude- und Anlagenautomation
  • KG 500 – Außenanlagen und Freiflächen: Umfasst alle Außenbereiche. Das betrifft beispielsweise Wege, Zufahrten, Gärten, Fahrradstellplätze oder Müllplätze. 
  • KG 600 – Ausstattung und Kunstwerke: Beinhaltet Einbauten und sonstige Ausstattung. Dazu gehören Möbel, Schränke, Küchenzeilen, aber auch Kunstwerke und spezielle Ausstattungen. (Auch die IT-Ausstattung wie Server und PCs fallen in diese Gruppe (KG 630)).
  • KG 700 – Baunebenkosten: Hier werden alle Kosten erfasst, die nicht direkt der Bauausführung zuzuordnen sind. Zu den Baunebenkosten gehören Planungsleistungen (Architekten, Ingenieure), Genehmigungen, Gutachten oder Bauleitungsaufgaben. 
  • KG 800 – Finanzierung: Kosten im Zusammenhang mit der Finanzierung des Bauprojekts – z. B. Zinsen, Gebühren, Bereitstellungszinsen oder Finanzierungskosten während der Bauzeit.

Wie unterstützt POCASIO dich in Sachen Kostenstruktur?

POCASIO erstellt aus deinen Eingaben eine übersichtliche Baukostenaufstellung, die du jederzeit anpassen kannst. Wenn du magst, kannst du dabei auch die Verwendung der Kostengruppen aktivieren. Durch die klare Zuordnung zu den DIN-Kostengruppen wird die Kalkulation für dein zukünftiges Zuhause transparent, nachvollziehbar und professionell, genau wie bei Architekten und Banken.

Baukostenaufstellung mit Kostengruppen DIN 276

Wenn du die Kostengruppen in der Baukostenaufstellung verwendest, erhältst du außerdem Statistiken zu jeder einzelnen Gruppe.

POCASIO: Gegenüberstellung geplanter und tatsächlicher Kosten je DIN 276 Kostengruppe

So nutzt du die Kostengruppen in deiner Baukostenplanung

So solltest du vorgehen:

  1. Grundlage schaffen: Erstelle eine Liste aller geplanten Kosten (z. B. vom Architekt, Bauunternehmen oder Kostenberater) – schau dir gerne auch unseren kostenfreien Baukostenrechner an!
  2. Zuordnung vornehmen: Ordne jede Leistung einer passenden Kostengruppe zu (z. B. Malerarbeiten = KG 300 oder Außenanlage = KG 500)
  3. Vergleichen: Nutze die Gruppen, um Angebote und Rechnungen gegeneinander abzuwägen
  4. Kontrolle behalten: Prüfe regelmäßig, wieviel Prozent deines Budgets bereits verbucht ist und in welchen Gruppen Kosten stärker steigen als erwartet

Warum die Struktur so wichtig ist:

  • Du erkennst Kostenüberhänge in einzelnen Gruppen schneller
  • Du kannst Nachträge gezielt einer Gruppe zuordnen und beurteilen, ob sie gerechtfertigt sind
  • Du sprichst beim Vergleich von Angeboten dieselbe Sprache wie Fachplaner oder Banken – das steigert deine Verhandlungsposition

Häufige Fehler bei der Nutzung der Kostengruppen

Hier profitierst du von den zahlreichen Erfahrungen ehemaliger Bauherrn, denen Fehler bei der Nutzung der DIN 276 unterlaufen sind. Die häufigsten sind die Unterschätzung der Baunebenkosten (KG 700), das vollständige Vergessen der Grundstückskosten (KG 100) und die fehlerhafte Zuordnung von Kostenpositionen, wie beispielsweise eine falsche Einordnung von Ausstattung (KG 600) oder Abrisskosten. Weitere, potenzielle Fehler sind eine mangelhafte Fortschreibung, eine unvollständige Dokumentation und eine zu pauschale Schätzung von Kosten, die zu Budgetüberschreitungen führen können. 

  • KG 100 (Grundstück): Grundstückskosten werden oft gar nicht oder nur oberflächlich erfasst. Dies kann zu einer deutlichen Unterschätzung der Gesamtkosten führen. 
  • KG 600 (Ausstattung und Kunstwerke): Kosten für lose Ausstattung, Möbel oder spezielle Ausstattungen werden häufig zu spät oder zu pauschal geplant. Sie werden zudem oft irrtümlich der KG 300 (Bauwerk – Baukonstruktionen) oder KG 400 (Bauwerk – Technische Anlagen) zugeordnet. 
  • KG 700 (Baunebenkosten): Diese Kosten werden regelmäßig unterschätzt und enthalten unter anderem Planungs- und Genehmigungsgebühren. Es können auch unklare Verträge mit Dienstleistern und mangelnde Puffer für unvorhergesehene Ausgaben zu Problemen führen. 
  • Eigenleistungen werden vergessen oder nicht korrekt erfasst
  • Unklare Zuordnung von Leistungen, z. B. wenn Maler- und Bodenarbeiten gemeinsam angeboten werden, aber in unterschiedlichen Gruppen landen. Mit strukturierter Planung und digitalen Tools wie POCASIO lässt sich einiges davon vermeiden und dein Budget bleibt stabiler.

Baukostenaufstellung Beispiel

Zur Veranschaulichung hier ein vereinfachtes Beispiel für ein Einfamilienhaus mit 150 m² Wohnfläche (Massivhaus, ohne Keller) in durchschnittlicher Ausstattung und Lage:

Kostengruppe (DIN 276)BezeichnungGeplanter Betrag (€)
100Grundstück120.000 €
200Herrichten und Erschließen30.000 €
300Baukonstruktionen250.000 €
400Technische Anlagen70.000 €
500Außenanlagen20.000 €
600Ausstattung40.000 €
700Baunebenkosten60.000 €
800Finanzierungskosten15.000 €
Gesamtkosten605.000 €

In Summe ergeben sich so Baukosten von ca. 605.000 € für ein schlüsselfertiges Einfamilienhaus mit 150 m² Wohnfläche, ohne Keller und Möblierung). Davon entfallen rund 320.000 Euro auf den Hausbau selbst (KG 300 + 400), während Grundstück, Nebenkosten und Ausstattung den Rest ausmachen.

Zusammengefasst: Alles Wichtige zu den Kostengruppen DIN 276

Was sind Kostengruppen nach DIN 276?

Ein Standard zur Gliederung aller Baukosten in klar definierte Gruppen, damit jeder Kostenpunkt nachvollziehbar wird.

Welche Kostengruppen sind für private Bauherren besonders relevant?

Vor allem die Kostengruppen 300 (Baukonstruktion) und 400 (Technische Anlagen) machen den größten Teil der Gesamtkosten beim Hausbau aus. Ebenfalls wichtig sind 700 (Baunebenkosten), etwa für Planung, Genehmigungen oder Gutachten. Diese Posten werden oft unterschätzt und sollten in jeder Kalkulation berücksichtigt werden.

Warum sind sie für dich als privater Bauherr oder Bauherrin relevant?

Sie schaffen Transparenz, Vergleichbarkeit und erleichtern dir die Kostenkontrolle – besonders, wenn du selbst steuerst oder mit eigenem Bauleiter arbeitest

Warum ist eine klare Zuordnung so wichtig?

Die Einteilung hilft dir, dein Budget strukturiert zu planen. Außerdem verwenden Architekten, Banken und Bauunternehmen dieselbe Gliederung – dadurch wird die Kommunikation deutlich einfacher. Wenn du z.B. einen Kredit beantragst oder eine Kostenaufstellung einreichst, orientieren sich die meisten Banken an dieser Systematik.

Wie hilft dir POCASIO bei der Kostenplanung?

POCASIO ermöglicht eine digitale Baukostenaufstellung mit Zuordnung nach Kostengruppen, Vergleich von Angeboten und Echtzeitüberwachung des Budgets.

Kann ich meine eigene Struktur statt der DIN 276 nutzen?

Natürlich – die DIN 276 ist keine Pflicht, aber eine bewährte Orientierung. Gerade wenn du dein Haus selbst planst oder mehrere Firmen beauftragst, sorgt die Einteilung für Klarheit und Vergleichbarkeit. Du kannst die Einteilung aber auch später oder gar nicht vornehmen und kommst mit POCASIO dennoch gut geplant durch dein Bauprojekt.

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