Hausbau Keller – Was kostet ein Keller?

Hausbau Keller – Was kostet ein Keller?

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Ob als Lagerfläche, Waschküche oder Hobbyraum: Keller lassen sich vielseitig nutzen. Daher planen viele einen Hausbau mit Keller. Dabei ist ein Keller nicht immer sinnvoll. Besonders, wenn die Kosten für den Bau den eigentlichen Nutzen übersteigen.

Wie sinnvoll ist es, ein Haus mit Keller zu bauen?

Ob ein Hausbau mit Keller, und den damit verbundenen höheren Kosten sinnvoll ist, muss jeder selbst entscheiden. Gründe, die gegen einen Hausbau ohne Keller sprechen, sind:

  • Mehr nutzbare Fläche.
  • Weniger teure Nebenräume im Erdgeschoss
  • Wertsteigerung und bessere Verkaufschancen.

Generell belaufen sich die Baukosten für ein einfaches Haus auf 1.400 Euro/ m² bis 2.200 Euro/ m² – und zwar für jeden Raum (Hinweis: In unserer Hausbau Kosten Umfrage sogar zum Teil noch mehr).

Soll nun ebenerdig ein kleiner Heizungsraum von wenigen Quadratmetern errichtet werden, kann dieser allein bereits so viel kosten, wie ein Fertigkeller mit Errichtung. Doch dieser ist dann nicht wenige Quadratmeter groß, sondern zwischen 70 bis 90 m².

Kostenbeispiel für einen Hausbau mit und ohne Keller

Die folgende Tabelle zeigt eine Gegenüberstellung der unterschiedlichen Kosten beim Hausbau mit und ohne Keller.

So entstehen beim Hausbau beispielsweise Kosten von 450 Euro pro m² für den Keller. Unterkellert werden soll ein Haus mit 100 m² Wohnfläche.

Dem gegenüber steht ein Hausbau ohne Keller, bei dem die Wirtschaftsräume ebenerdig, mit einer Größe von 30 m², errichtet werden. Hier beträgt der Quadratmeterpreis zwischen 1.400 und 2.200 Euro.

BauteilGrößeKosten pro m²Gesamtkosten
Keller100 m²450 Euro pro m²45.000 Euro
Wirtschaftsräume und Heizräume ebenerdig30 m²1.400 bis 2.200 Euro pro m²42.000 bis 66.000 Euro

Demnach kosten 30 m² zusätzlich im Erdgeschoss nur im günstigsten Fall weniger als ein Keller. Doch dieser ist mit 100 m² deutlich größer. Im Normalfall werden die Kosten für die Wirtschaftsräume deutlich über denen des Kellers liegen.

Mit anderen Worten: Ein Keller ist immer dann sinnvoll, wenn man beim Hausbau mit wenig Geld viel zusätzliche Fläche erhalten möchte.

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Was kostet ein Keller im Allgemeinen?

Die Kosten eines Kellers hängen immer von der Kellergröße und dessen Ausführung ab. Keller mit Fenster sind beispielsweise teurer als ohne.

Grundsätzlich kannst du für einen kostengünstigen Fertigkeller zwischen 150 Euro bis 200 Euro pro Quadratmeter einplanen. In dem Preis sind in der Regel aber auch alle Arbeiten erhalten.

Verglichen mit den Kosten einer Bodenplatte, bei denen allein die Platte ohne Dämmung zwischen 70 bis 120 Euro/ m² kostet, sind die Kosten eines Kellers in Fertigbauweise pro m² überschaubar.

Natürlich gibt es auch teurere Unterkellerungen. Hier sind bis zu 500 Euro/ m² möglich. Ein guter Durchschnittswert zum Kalkulieren der Keller Kosten pro m² sind aber 300 Euro.

Welche Faktoren beeinflussen die Kosten für einen Keller?

Hier spielen mehrere Punkte eine wichtige Rolle:

  • Kellergröße
  • Bauweise und Ausführung
  • Anzahl der Fenster, Türen, Lichtschächte oder Außentüren
  • Bodenverhältnisse des Baugrunds
  • Lage und Höhe des Grundwassers
  • Preis-Leistungs-Verhältnis der Baufirma

Alle diese Punkte spielen bei der Kostenermittlung eines Kellers eine Rolle. Daher wird in der Praxis immer ein individuelles Angebot benötigt. Nur so kannst du die Kosten, unter Berücksichtigung der Vorortsituation und den persönlichen Anforderungen und Wünschen zuverlässig einschätzen.

Inwiefern spielt die Bauweise eine Rolle bei den Kosten für einen Keller?

Generell zählen Beton-Fertigteilkeller zu den günstigsten Möglichkeiten, beim Hausbau einen Keller umzusetzen. Natürlich gibt es auch andere, teurere Varianten:

  • Hochkeller (Oberkante 60 cm über dem Boden)
  • Ein WU-Keller mit der „Weiße Wanne“ aus wasserdichtem Beton
  • Ein gemauerter Keller aus einfachen Ziegelsteinen
  • Ein gemauerter Keller aus Dämm-Ziegeln
  • Ein Keller aus anderen Materialien, beispielsweise Hohlbetonsteinen

Allein ein Keller aus wasserdichtem Beton verursacht bereits Mehrkosten von 20 bis 30 Prozent.

  • Ein Hochkeller, der nicht im Grundwasser liegt und bis maximal 80 cm über die Erdoberfläche herausragt, liegt bei ca. 51.000 €.

Steht hingegen der Grundwasserspiegel sehr hoch, steigen die Kosten deutlich an. Denn in diesem Fall ist ein Betonkeller mit weißer Wanne erforderlich.

  • Ein Betonkeller mit weißer Wanne kostet rund 67.000 €.

Welche Mehrkosten verursacht ein gemauerter Keller beim Hausbau?

Für eine Unterkellerung kann pro Quadratmeter Keller mit Kosten zwischen 600 und 730 Euro gerechnet werden, abhängig von der Geschosszahl des Hauses. Für den Bau eines kleinen Einfamilienhauses mit 100 Quadratmetern Wohnfläche bedeutet das Mehrkosten in Höhe von:

100 m² Wohnfläche mit GeschossanzahlGrundflächeFundamentkostenKosten für Fundamente und Keller*Mehrkosten Keller
1 Geschoss100 m²40.000 Euro68.000 Euro28.000 Euro
2 Geschoss60 m²23.500 Euro39.000 Euro15.500 Euro
3 Geschoss40 m²19.000 Euro32.000 Euro13.000 Euro

*Die genannten Kosten enthalten ebenfalls die Kosten für den Erdaushub, das Verfüllen und die Unterkonstruktion für die Bodenplatte. Ebenfalls enthalten sind die Kosten für die Decke zum Erdgeschoss. Nicht enthalten ist das Gießen der eigentlichen Bodenplatte.

Wie das Beispiel zeigt, reduzieren sich bei einer Mehrgeschossigkeit die Kosten des Kellers. Allerdings verursacht hier natürlich die Mehrzahl der Geschosse höhere Kosten. Diese müssen gegen die Kostenersparnis aufgerechnet werden.

Fertigkeller – welche Kosten entstehen?

Wem ein gemauerter oder gegossener (Beton-)Keller zu teuer ist, der sollte beim Hausbau die Option eines Fertigkellers überdenken. Denn anders als Ortbetonkeller, die erst auf der Baustelle gegossen werden, werden Fertigkeller aus vorgefertigten Stahlbetonteilen zusammengesetzt. Damit reduziert sich der Zeitaufwand für den Kellerbau erheblich. Oftmals sind Fertigkeller binnen weniger Tage errichtet. In der Regel ist die Bauzeit um die Hälfte bis zwei Drittel kürzer als bei Ortbetonkellern.

Fertigkeller bestehen aus WU-Beton-Elementen. Damit sind die einzelnen Kellerelemente automatisch wasserdicht. Zwischen den einzelnen Elementen werden zur Abdichtung komplett wasserdichte Sperren errichtet. Verbunden wird alles am Schluss durch den „Ortbetonverguss“. Damit entsteht ein lückenlos geschlossener, wasserdichter Keller.

Was kostet ein Fertigkeller?

Wie bei einem gemauerten oder gegossenen Keller gilt auch für einen Fertigkeller: Die Kosten werden von der Ausführung und der Vorortsituation auf der Baustelle bestimmt.

Es hat sich aber gezeigt, dass die 300 bis 400 Euro pro Quadratmeter realistische Kosten für den Bau eines Fertigkellers sind.

Je nach persönlichen Wünschen und der Vorortsituation auf der Baustelle kann es auch etwas günstiger oder teurer werden.

Wie wirkt sich die Ausbaustufe eines Kellers auf die Kosten aus?

Je nach gewünschter Ausbaustufe kannst du die Kosten für den Keller beim Hausbau entweder senken oder nach oben treiben. Folgende Ausbaustufen stehen dir zur Verfügung:

  • Ein Komplettkeller, der vollständig vom ausführenden Unternehmen fertiggestellt wird.
  • Ein Ausbaukeller ohne Innentreppe und Isolierung. Diese werden in Eigenregie besorgt.
  • Ein Mitbaukeller, bei dem die Sohlplatte in Eigenleistung erstellt wird. Hierzu werden Fundamenterde und Drainageleitungen verlegt. Auch den Einbau von Kellerfenstern muss der Bauherr selbst erledigen.

Je mehr Eigenleistung erbracht wird, desto günstiger ist der Fertigkeller. Jedoch nur bezüglich der Lohnkosten. Die Materialkosten bleiben die gleichen. Dann kann so der Preis bei Mit- und Ausbaukellern um 20 bis 30 Prozent gesenkt werden. Das sind im Schnitt 60 bis 90 Euro/ m².

Kostenbeispiel für einen Komplettkeller in Fertigbauweise

Hierbei handelt es sich nur um ein Kostenbeispiel für eine bestimmte Kellerausführung. Je nach Region und Vorortsituation kann der Preis höher oder niedriger ausfallen.

PostenPreis
Erdarbeiten3.600 Euro
Kellerbau komplett, 75 m²24.000 Euro
Gesamtkosten27.600 Euro
Kosten pro m² Keller komplett mit Erdarbeiten.368 Euro pro m²
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Wie teuer ist eine weiße Wanne?

Da ein Keller zwingend gegen Feuchtigkeit von außen abgedichtet sein muss, wird, gerade in gefährdeten Gebieten, meist eine weiße Wanne aus wasserdichtem (WU-)Beton verbaut.

Ihr gegenüber steht die klassische schwarze Wanne aus gewöhnlichem Beton oder Ziegelsteinen mit einer Dichtung aus Bitumen.

Beim Kellerbau ist beides erlaubt, jedoch zu unterschiedlichen Preisen.

Was kostet eine weiße Wanne im Allgemeinen?

Die genauen Kosten hängen wieder einmal von der Größe ab. Allgemein kannst du aber, verglichen mit einem einfachen gemauerten Keller, von Mehrkosten zwischen 15.000 und 20.000 Euro ausgehen. Allein ein Kubikmeter WU-Beton ist rund 25 Prozent teurer als herkömmlicher Beton. Hinzu kommt, dass die Kubikmeterpreise für WU-Beton regional sehr unterschiedlich sind. Sie liegen zwischen 100 und 150 Euro.

Verglichen mit der einfachen schwarzen Wanne, verursacht eine weiße Wanne Mehrkosten von 10 bis 25 Prozent.

Warum ist eine weiße Wanne teurer als die schwarze Wanne?

Nicht nur der spezielle WU-Beton macht eine weiße Wanne so teuer. Weitere Kostenfaktoren sind:

  • Die Bodenplatte muss dicker sein.
  • Es werden mehr Bewehrungen benötigt.
  • Es muss ein spezielles Arbeitsfugenprofil zwischen Bodenplatte und Wand eingebaut werden.
  • Die Bodenplatte des Kellers kann nur mit einem bestimmten Beton errichtet werden.
  • Die Außenwände müssen dicker sein.
  • Auch für diese muss ein spezieller Beton verwendet werden.
  • Es müssen mehr Bewehrungen in den Außenwänden verbaut werden.
  • Die Spannstellen müssen wasserdicht sein.
  • Gewünschte Lichtschächte müssen in die Planung einfließen und druckdicht angeschlossen werden.

Ist eine weiße Wanne sinnvoll?

Trotz allem ist eine weiße Wanne immer noch günstiger als die nachträgliche Abdichtung eines Kellers. Denn hier muss der Keller nicht nur trocken gelegt werden. Die Kellerwände müssen anschließend auch noch entsprechend abgedichtet werden. Während das bei Betonkellern einfach funktioniert, ist der Arbeitsaufwand bei nassen Ziegelwänden wesentlich höher. Geht es um die Sanierung eines Keller, entstehen folgende Kosten:

  • 200 bis 300 Euro für die Beratung durch einen Experten.
  • 500 bis 1.000 Euro für ein Trocknungsgerät.
  • 25 Euro pro Kubikmeter für das Ausschachten der Außenwände.
  • Die Abdichtung kostet 50 bis 100 Euro pro Meter Betonfugen. Oder 250 bis 300 Euro pro Quadratmeter bei speziellen Injektionsverfahren.

Insgesamt kostet das Sanieren des Kellers zwischen 15.000 bis 30.000 Euro. Je nach Schadensbild, Schadensursache und dem Ausmaß kann die Sanierung aber auch höher oder niedriger ausfallen.

Welche Alternativen gibt es für einen Keller?

Unabhängig von den Kosten beim Hausbau mit Keller, gibt es auch andere Gründe, warum sich manche Leute dagegen entscheiden. Auf jeden Fall sollte man sich aber immer genau überlegen, ob nicht doch irgendwann ein Keller notwendig werden könnte. Oder es wird die ein oder andere Alternative für einen Keller gefunden. Manchmal ist diese sogar noch günstiger als der Bau eines Kellers. Dazu gehören beispielsweise:

  • Die Vorratskammer direkt neben der Küche.
  • Der Hauswirtschaftsraum mit Waschmaschine und Trocknungsmöglichkeit.
  • Ein Gartengeräteschuppen.
  • Eine Garage oder ein Carport

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