Förderung deiner Sanierung: So sicherst du dir staatliche Unterstützung

Förderung deiner Sanierung: So sicherst du dir staatliche Unterstützung

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Wenn Reparaturen bei deiner Immobile, eine Modernisierung, ein Wohnungsumbau oder energetische Maßnahmen anstehen, wird dir schnell sichtbar, wie kostspielig solche Projekte sein können. Glücklicherweise unterstützt dich der Staat als Hausbesitzer mit zahlreichen Förderprogrammen. Die Förderung von Haussanierungen soll dazu beitragen, dein Wohngebäude energieeffizienter, klimafreundlicher und langfristig wirtschaftlicher zu gestalten.

In diesem Artikel erfährst du, welche Fördermittel für Privatpersonen (aktuell) zur Verfügung stehen, wie du mit einem Sanierungsfahrplan starten kannst, was bei der energetischen Sanierung gefördert wird und warum gerade beim Altbau besonders hohe Förderchancen bestehen.

Warum eine Sanierung sinnvoll ist

Eine Sanierung lohnt sich gleich mehrfach, denn du verbesserst den Wohnkomfort, senkst den Energieverbrauch und schützt dein Objekt langfristig vor Wertverlust. Besonders bei älteren Häusern kannst du durch eine moderne und durchdachte Hausisolierung in Form von Dämmung, neuen Fenstern oder dem Austausch einer veralteten Heizungsanlage enorme Einsparungen erzielen.

Solche Maßnahmen kosten teilweise mehrere zehntausend Euro, je nach Größe und Aufwand. Damit energetische Verbesserungen dennoch für möglichst viele Eigentümer realisierbar sind, fördern Bund, Länder und Kommunen gezielt diese Investitionen. Die gute Nachricht ist also, dass du die Kosten nicht allein tragen musst.

Förderung von Sanierungen: Was bedeutet das?

Grundsätzlich unterscheidet man zwei Arten von Sanierungsförderung:

  • Einzelmaßnahmen, z. B. Austausch der Heizungsanlage oder Dämmung der Außenwände
  • Ganzheitliche Sanierung zum Effizienzhaus, bei der das gesamte Gebäude auf einen bestimmten energetischen Standard gebracht wird

Außerdem spielt der individuelle Sanierungsfahrplan eine zentrale Rolle bei vielen Förderungen. Je nachdem, welche Maßnahmen du planst und ob es sich um ein Einfamilienhaus, einen Altbau oder ein denkmalgeschütztes Gebäude handelt, stehen dir verschiedene Förderwege offen.

Sanierungsfahrplan: Dein Einstieg in die Förderung

Ein besonders wichtiger Baustein ist der individuelle Sanierungsfahrplan (iSFP). Dabei analysiert ein zertifizierter Energieberater den energetischen Zustand Deines Gebäudes. Du bekommst eine Übersicht, welche Maßnahmen sinnvoll sind, wie hoch die Einsparpotenziale ausfallen und in welcher Reihenfolge du diese umsetzen kannst.

Vorteile des iSFP:

  • Du erhältst einen langfristigen Überblick über mögliche Sanierungen.
  • Du bekommst konkrete Vorschläge für förderfähige Maßnahmen.
  • Du sicherst Dir bei Umsetzung von Maßnahmen zusätzlich 5 % Förderbonus

Tipp: Die Förderung deines Sanierungsfahrplans wird ebenfalls vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) unterstützt. Bis zu 80 % der Beratungskosten (max. 1.300 € für Ein- und Zweifamilienhäuser) werden übernommen.

Förderung energetische Sanierung: Diese Maßnahmen lohnen sich

Die energetische Haussanierung ist das Herzstück vieler Förderprogramme, denn und 35 % des Energieverbrauchs in Deutschland entfallen auf Gebäude, insbesondere auf deren Heizung und Warmwasserbereitung. Wenn du hier modernisiert, kannst du den Energiebedarf deutlich senken und gleichzeitig langfristig Geld sparen. Der Staat belohnt diese Maßnahmen mit attraktiven Zuschüssen und zinsgünstigen Krediten.

Tipp: Mit POCASIO kannst du deinen Haus(um)bau komplett digital organisieren. Hierzu gehören Funktionen wie der Bauzeitenplan, To-Do-Listen, die Erfassung von Mängeln und vielem mehr. Ein großer Vorteil ist die Funktion der Kostenübersicht, um immer alle Ausgaben und Kosten bei einer Maßnahme, wie einer Haussanierung, im Blick zu haben.

Was zählt zur energetischen Sanierung?

Zu den förderfähigen Maßnahmen gehören unter anderem:

  • Dämmung der Gebäudehülle: Außenwände, Dachflächen, Kellerdecken und Geschossdecken
  • Erneuerung von Fenstern und Außentüren: z. B. durch Dreifachverglasung oder Passivhaus-Komponenten
  • Heizungserneuerung: Austausch alter Öl- oder Gasheizungen gegen erneuerbare Systeme wie:
    • Wärmepumpen
    • Biomasseheizungen (z. B. Pelletkessel)
    • Solarthermieanlagen
  • Installation von Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung
  • Optimierung bestehender Heizsysteme, inklusive hydraulischem Abgleich

All diese Maßnahmen können sowohl einzeln als auch im Rahmen eines Gesamt-Sanierungskonzepts organisiert werden.

BAFA-Förderung für Einzelmaßnahmen

Das BAFA bietet direkte Zuschüsse für folgende Maßnahmen:

  • Heizungstausch: z. B. Gasheizung raus, Wärmepumpe oder Biomasseheizung rein
  • Dachdämmung, Außenwanddämmung, Kellerdeckendämmung
  • Erneuerung von Fenstern und Außentüren
  • Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung

Förderhöhe: Du erhältst bis zu 20 % Zuschuss, bei Sanierung nach iSFP sogar bis zu 25 %. Die Maßnahme muss aber unbedingt von einem Fachunternehmen durchgeführt und vorab beim BAFA beantragt werden.

KfW-Förderung für umfassende Sanierungen

Wenn du dein Gebäude nicht nur punktuell, sondern umfassend energetisch sanieren möchtest, ist die Förderung über die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) der richtige Weg. Ziel ist es, dein Haus auf einen sogenannten Effizienzhaus-Standard zu bringen. Je besser der energetische Zustand nach der Sanierung ausfällt, desto höher auch die finanzielle Unterstützung. Die KfW-Förderung für Sanierungen gehört zum Programm „Bundesförderung für effiziente Gebäude – Wohngebäude (BEG WG)“. Sie bietet attraktive Kredite mit Tilgungszuschüssen, die dir einen Teil des Darlehens komplett erlässt.

Was ist ein Effizienzhaus?

Ein Effizienzhaus ist ein Wohngebäude, das weniger Primärenergie verbraucht als ein vergleichbares Referenzhaus nach dem Gebäudeenergiegesetz (GEG). Die Effizienzhaus-Stufen geben an, wie hoch dieser Energieverbrauch im Verhältnis zum Referenzwert ist. Je niedriger die Stufe, desto energieeffizienter das Haus – und desto höher der Tilgungszuschuss!

Effizienzhaus-StufeEnergieverbrauch im Vergleich zum ReferenzgebäudeFörderung
8585 %gut
7070 %besser
5555 %hoch
4040 %sehr hoch
40 NH40 % + Nachhaltigkeitszertifizierungmaximal

Wie funktioniert die KfW-Förderung?

Die Förderung erfolgt nicht in Form eines direkten Zuschusses, sondern als zinsgünstiger Kredit mit einem Tilgungszuschuss, also einem Teil des Darlehens, den du nicht zurückzahlen musst.

Beispiel:

  • Du erhältst einen KfW-Kredit in Höhe von 120.000 € für die Sanierung
  • Je nach erreichtem Effizienzhaus-Niveau bekommst du z. B. 30 % Tilgungszuschuss
  • Das bedeutet: du musst nur 84.000 € zurückzahlen – die restlichen 36.000 € erlässt Dir die KfW

Förderhöhe und Kreditrahmen:

  • Maximaler Kreditbetrag: 150.000 € pro Wohneinheit
  • Tilgungszuschuss: Bis zu 45 % des Kreditbetrags – je nach Effizienzhaus-Stufe
  • Zinssatz: stark vergünstigt (abhängig von Marktlage und Programmbedingungen)

Hinweis: Auch Nebenkosten, Planungsleistungen, Energieberater-Honorare sowie baubegleitende Maßnahmen können förderfähig sein!

Voraussetzungen für die KfW-Förderung

Um von der KfW-Förderung für umfassende Sanierungen zu profitieren, musst du einige Kriterien erfüllen:

  1. Einbindung eines Energie-Effizienz-Experten:
    Du musst einen zugelassenen Experten aus der Liste der Energieeffizienz-Experten für Förderprogramme beauftragen. Er plant die Sanierung, bestätigt die Maßnahmen und begleitet die Umsetzung.
  2. Erreichen eines Effizienzhaus-Standards:
    Die Sanierung muss dazu führen, dass dein Haus die definierte Stufe (z. B. EH 70) nach Abschluss nachweislich erfüllt.
  3. Antragstellung vor Beginn der Maßnahmen:
    Der Förderantrag muss unbedingt vor Vertragsabschluss mit Bauunternehmen über deine Hausbank bei der KfW eingereicht werden.

Was wird konkret gefördert?

Die KfW-Förderung umfasst praktisch alle Maßnahmen, die zur energetischen Verbesserung eines Gebäudes beitragen wie etwa:

  • Dämmung von Außenwänden, Dach, Geschoss- und Kellerdecken
  • Austausch von Fenstern und Außentüren
  • Komplettsanierung der Heizungsanlage auf erneuerbare Energien
  • Integration intelligenter Gebäudetechnik (z. B. digitale Steuerung, Smart Home)
  • Erneuerung von Lüftungssystemen mit Wärmerückgewinnung

Auch technische Nebenleistungen wie Planung, Statik, Energieberatung oder Bauüberwachung sind in der Förderung enthalten, sofern sie für die Erreichung des Effizienzhaus-Standards notwendig sind.

Kombination mit anderen Förderprogrammen

Eine KfW-Förderung kann nicht direkt mit BAFA-Zuschüssen für dieselben Maßnahmen kombiniert werden. Aber:

  • Ein zuvor geförderter Sanierungsfahrplan (iSFP) kann auch hier als Grundlage dienen.
  • Es besteht die Möglichkeit, regionale oder kommunale Förderungen zusätzlich zu nutzen.

Tipp: Die Kombination mit Steuerermäßigungen oder Sonderkrediten (z. B. für Photovoltaik oder E-Mobilität) ist in bestimmten Fällen möglich – sprich dazu am besten mit deinem Energieberater oder deiner Bank.

Förderung einer Altbau Sanierung

Altbauten sind nicht nur charmant, sondern häufig auch wahre Energiefresser. Besonders Häuser, die vor 1980 gebaut wurden, haben oft keine ausreichende Dämmung, veraltete Fenster oder ineffiziente Heizsysteme. Eine gut durchgeführte Sanierung kann den Energiebedarf um 50 % oder mehr senken. Deshalb gibt es zahlreiche Förderprogramme speziell für Altbauten.

Die Förderung einer Altbau-Sanierung ist auch bei denkmalgeschützten Immobilien möglich, allerdings nur mit Zustimmung der Denkmalschutzbehörde. Hierfür gibt es sogar spezielle Zusatzprogramme in vielen Bundesländern.

Welche Voraussetzungen musst du erfüllen?

Damit du von der Sanierung Förderung profitieren kannst, musst du einige Punkte beachten:

  1. Vor Antragstellung noch nicht starten: Die meisten Förderungen gelten nur, wenn du den Antrag vor Baubeginn stellst.
  2. Zertifizierte Fachunternehmen beauftragen: Die Arbeiten müssen von einem qualifizierten Betrieb durchgeführt werden.
  3. Energieberater einbinden: Für viele Programme – besonders bei der KfW – ist ein gelisteter Energie-Effizienz-Experte erforderlich.
  4. Förderprogramme kombinieren: Es ist oft möglich, BAFA- und KfW-Förderung miteinander zu kombinieren, sofern keine Doppelförderung besteht.

Regionale und kommunale Sanierungs-Förderungen

Neben den bundesweiten Programmen von BAFA und KfW gibt es in vielen Städten und Gemeinden zusätzliche regionale Förderungen. Diese können Zuschüsse für Photovoltaikanlagen, Gründächer, Regenwassernutzung oder sogar Beratungsleistungen umfassen.

Tipp: Erkundige dich bei deiner Stadt oder beim örtlichen Energieversorger. Häufig gibt es eigene Programme, die bundesweit nicht bekannt sind, aber bares Geld bringen.

Fördermittel beantragen – so gehst du vor

Ein Förderantrag erfordert ein bisschen Planung, aber mit der richtigen Herangehensweise ist es machbar:

1. Energieberatung beauftragen

2. Fördermittel prüfen und beantragen

  • Für Einzelmaßnahmen: Antrag beim BAFA
  • Für Effizienzhäuser: Antrag bei der KfW über Deine Hausbank

3. Umsetzung mit Fachbetrieben: Beauftrage nur Firmen, die mit den Förderbedingungen vertraut sind. Halte alle Rechnungen und Nachweise bereit.

4. Zuschuss erhalten: Nach erfolgreicher Umsetzung reichst du alle Unterlagen ein und erhältst die Förderung ausgezahlt.

Fazit: Modernisiere clever mit der passenden Förderung

Egal ob du deinen Altbau energieeffizient machen, deine Heizung austauschen oder dein Haus Schritt für Schritt sanieren willst – es lohnt sich, Fördermittel zu beantragen. Durch die Kombination aus der Förderung des Sanierungsfahrplan, energetischer Sanierung und gezielter Maßnahmenplanung kannst du mehrere Tausend Euro sparen und gleichzeitig den Wert deiner Immobilie erhöhen. Plane dabei vorausschauend, lass dich beraten und nutze die Fördermöglichkeiten optimal aus, denn so gelingt dir der Weg zum zukunftssicheren Eigenheim am besten.

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