Dachformen beim Hausbau – Varianten, Unterschiede, Kosten

POCASIO Redaktion

17.10.2025

POCASIO Redaktion

17.10.2025

Welche Dachform passt zu deinem Haus? Wir zeigen, worauf es ankommt

Die Dachform bestimmt nicht nur das äußere Erscheinungsbild deines Hauses, sondern hat auch direkte Auswirkungen auf die Baukosten, die Energieeffizienz und die spätere Nutzung des Dachgeschosses. Während ein Satteldach seit Generationen als Klassiker gilt, setzen viele Bauherren beim modernen Neubau auf Flachdächer oder Pultdächer, um eine klare, reduzierte Architektur zu betonen.

Darüber hinaus solltest du bedenken, dass sich die Wahl der Dachform auch auf Themen wie Dämmung, Wartung und die Möglichkeit einer Photovoltaikanlage auswirkt. Es lohnt sich also, dich frühzeitig mit den verschiedenen Optionen zu beschäftigen und Vor- und Nachteile genau abzuwägen.

Dachformen einfach erklärt

Beim Thema Dach begegnen dir viele Fachbegriffe, die auf den ersten Blick verwirrend wirken können. Mit ein wenig Hintergrundwissen sind sie jedoch leicht verständlich. So bezeichnet der First die oberste Kante, an der sich die beiden Dachflächen treffen, während die Traufe die untere Dachkante ist, an der Regenwasser abgeleitet wird.

Die Dachneigung gibt den Winkel an, in dem die Flächen geneigt sind, und hat Einfluss auf Kosten, Wohnfläche und Statik. Gauben sind kleine Aufbauten mit Fenstern im Dach, die Licht ins Dachgeschoss bringen und gleichzeitig zusätzlichen Platz schaffen.

Welche Dachformen gibt es und worin unterscheiden sie sich?

Im deutschen Hausbau haben sich verschiedene Dacharten etabliert, die sich in Konstruktion, Optik und Preis deutlich unterscheiden. Am häufigsten findest du Sattel– und Walmdächer, daneben aber auch Flachdächer und Pultdächer. Wer es traditionell oder besonders exklusiv mag, greift zu Varianten wie Mansarddach, Krüppelwalmdach oder Zeltdach.

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen klassischen Steildächern, die durch ihre Dachneigung zusätzlichen Wohnraum schaffen, und modernen Flachdachvarianten, die eher für klare Linien und flexible Nutzung stehen. Welche Dachform zu dir passt, hängt stark von Deinem Budget, Deinen ästhetischen Vorstellungen und den Vorgaben im Bebauungsplan ab.

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Dachformen beim Einfamilienhaus: Die beliebtesten Varianten

Wenn es um den Bau eines Einfamilienhauses geht, stehen vier Dachformen ganz oben auf der Liste: Satteldach, Walmdach, Pultdach und Flachdach. Diese Varianten sind in Deutschland besonders verbreitet und haben sich über Jahrzehnte bewährt.

Das Satteldach überzeugt durch seine günstigen Kosten und Langlebigkeit, während das Walmdach eine edlere Optik mit höherer Stabilität verbindet. Flachdächer wirken modern und lassen sich als Dachterrasse nutzen, erfordern aber mehr Wartung. Das Pultdach ist ideal für kleinere Grundstücke und punktet durch eine sehr gute Eignung für Photovoltaikanlagen.

DachformEigenschaftenVorteileNachteileKosten (Ø pro m²)
SatteldachZwei geneigte Dachflächen, klassischer Aufbaugünstig in der Anschaffung, langlebig, pflegeleichtweniger Wohnraum im Dachgeschoss, traditionelles Erscheinungsbildca. 60–90 €
WalmdachVier geneigte Dachflächen, oft mit Giebelstabile Konstruktion, elegante Optik, guter Wetterschutzhöhere Baukosten, komplexere Statikca. 90–150 €
PultdachEine geneigte Dachfläche, einfache Bauweiseplatzsparend, gute Ausrichtung für Photovoltaik, günstigeingeschränkte Gestaltungsmöglichkeiten, wirkt schlichterca. 70–110 €
FlachdachKaum Neigung, meist < 5°moderne Optik, nutzbar als Terrasse oder Gründach, ideal für Solarhöhere Wartungskosten, kürzere Lebensdauerca. 80–130 €

Dachform Satteldach

Das Satteldach besteht aus zwei geneigten Dachflächen, die sich am First treffen. Es ist besonders pflegeleicht, da Regen und Schnee zuverlässig ablaufen, und gilt als langlebig und robust. Viele Bauherren entscheiden sich dafür, weil es in fast jedem Baugebiet zulässig ist und mit verschiedenen Fassaden- und Hausstilen harmoniert.

Die Kosten liegen im Schnitt bei 60 bis 90 Euro pro Quadratmeter, sodass du bei einem Einfamilienhaus mit rund 140 Quadratmetern Dachfläche mit etwa 20.000 bis 40.000 Euro rechnen musst. Mit Dachfenstern oder Gauben steigen die Kosten entsprechend an, dennoch bleibt das Satteldach die wirtschaftlichste Lösung für private Bauherren.

Dachform Flachdach

Flachdächer prägen den Bauhausstil und sind ideal, wenn du eine moderne Architektur umsetzen möchtest. Sie bieten die Möglichkeit, die Dachfläche als Terrasse, Garten oder sogar für eine Photovoltaikanlage zu nutzen. Auch für Anbauten oder Bungalows ist das Flachdach eine sehr gefragte Option.

Allerdings ist die Wartung aufwendiger, da die Abdichtung regelmäßig überprüft werden muss. Mit durchschnittlich 80 bis 130 Euro pro Quadratmeter liegt ein Flachdach preislich etwas höher als das Satteldach. Für ein Einfamilienhaus musst du mit 25.000 bis 50.000 Euro rechnen, dazu können weitere Kosten für Begrünung oder Terrassenbeläge kommen.

Dachformen beim Bungalow

Da Bungalows eingeschossig gebaut werden, spielt die Dachform eine besonders wichtige Rolle für die Gesamtoptik. Ein Flachdach wirkt minimalistisch und modern, während ein Walmdach eine traditionelle und edle Anmutung schafft. Pultdächer sind eine gute Lösung, wenn du Wert auf Energieeffizienz und eine klare Dachfläche legst.

Die Kosten unterscheiden sich stark: Ein Flachdach-Bungalow ist meist ab 25.000 Euro realisierbar, während ein Walmdach schnell 35.000 Euro oder mehr kostet. Achte beim Bungalowbau darauf, dass eine gute Wärmedämmung integriert wird, da die Dachfläche vergleichsweise groß ist und Wärmeverluste sonst spürbar höher ausfallen können.

Dachform mit Giebel

Ein Giebel gibt Deinem Haus Charakter und bietet zusätzliche Möglichkeiten bei der Gestaltung. Durch Fenster im Giebel wird das Dachgeschoss heller und wohnlicher, zudem kannst du den Raum besser nutzen. Architekten setzen Giebel gezielt ein, um Häusern einen individuellen Stil zu verleihen.

Auf der anderen Seite sind Giebel eine zusätzliche Kostenstelle. Je nach Ausführung musst du zwischen 2.000 und 10.000 Euro einplanen. Gerade bei aufwendigen Bauformen steigt der Aufwand für Statik und Dämmung, was den Endpreis in die Höhe treibt.

Dachformen beim Anbau

Wenn du dein Haus um einen Anbau erweiterst, solltest du die Dachform sorgfältig wählen, um ein stimmiges Gesamtbild zu schaffen. Häufig wird die gleiche Dachform wie beim Bestandsgebäude gewählt, um Einheitlichkeit zu bewahren. Moderne Architekten setzen aber auch bewusst auf Kontraste, zum Beispiel ein Flachdach-Anbau an einem Satteldach-Haus.

Preislich sind einfache Pultdächer am günstigsten, da sie wenig Aufwand in der Konstruktion erfordern. Hier kannst du schon ab 15.000 Euro planen. Für Flachdachanbauten oder komplexere Lösungen solltest du eher 20.000 Euro oder mehr einkalkulieren.

Moderne Dachformen – aktuelle Trends und Kosten

Die aktuellen Trends im Hausbau gehen klar in Richtung moderner und energieeffizienter Dachlösungen. Flachdächer werden häufig mit Dachbegrünungen kombiniert, was nicht nur ökologisch sinnvoll ist, sondern auch das Wohnklima verbessert. Auch Pultdächer sind beliebt, da sie mit einer großen, optimal ausgerichteten Fläche perfekt für Photovoltaikanlagen geeignet sind.

Optisch setzen Architekten zunehmend auf Mischformen, etwa eine Kombination aus Sattel- und Flachdach. Das wirkt modern, hebt sich von klassischen Bauweisen ab und schafft spannende Kontraste. Preislich sind diese modernen Lösungen allerdings meist teurer als traditionelle Varianten, da die Planung aufwendiger ist.

Alte Dachformen bei traditionelle Bauweisen

Historische Dachformen wie das Reetdach, Mansarddach oder Krüppelwalmdach sind heute eher selten im Neubau, haben aber in bestimmten Regionen nach wie vor ihre Berechtigung. Sie verleihen Häusern eine unverwechselbare, traditionelle Optik und sind oft bei denkmalgeschützten Gebäuden vorgeschrieben.

Allerdings sind die Kosten hoch. Ein Mansarddach kann leicht 50.000 Euro überschreiten, bietet aber dafür auch deutlich mehr Wohnfläche im Dachgeschoss. Ein Reetdach ist besonders teuer und pflegeintensiv, bleibt aber in Küstenregionen ein prägendes Bild.

Spezielle Dachformen: Was ist möglich?

Für Bauherren, die ein einzigartiges Haus planen, gibt es spezielle Dachformen wie das Zeltdach, Tonnendach oder Sheddach. Ein Zeltdach eignet sich hervorragend für quadratische Grundrisse und wirkt sehr harmonisch. Ein Tonnendach bietet eine futuristische Optik, während Sheddächer häufig in Lofts und modernen Werkhallen zu finden sind, aber auch bei Wohnhäusern eine spannende Lösung darstellen können.

Solche speziellen Formen sind architektonisch reizvoll, bringen aber höhere Kosten mit sich. Sie sind statisch anspruchsvoller und werden meist als Maßanfertigung umgesetzt, wodurch Material- und Planungskosten steigen.

Dachformen: Vorteile und Nachteile

Damit du die unterschiedlichen Optionen schnell vergleichen kannst, hier eine Übersichtstabelle:

DachformVorteileNachteileKosten pro m²
Satteldachgünstig, langlebig, flexibelweniger Wohnfläche60 – 90 €
Walmdachstabil, elegant, wertighöhere Kosten90 – 150 €
Flachdachmodern, Solar möglichWartung nötig80 – 130 €
Pultdachgünstig, energieeffizienteingeschränkte Optik70 – 110 €
Mansarddachviel Wohnfläche im DGsehr teuer120 – 200 €

Kosten: mit welchen Preisen musst du für ein Dach rechnen?

Die Kosten für ein Dach hängen von mehreren Faktoren ab: Neben der gewählten Dachform spielen die Dachfläche, die Dachneigung, das Material (z. B. Tonziegel, Betonsteine, Metall), die Dämmung und gewünschte Extras wie Gauben, Dachfenster oder Photovoltaikanlagen eine große Rolle. Auch regionale Unterschiede bei Handwerkerpreisen und die Zugänglichkeit der Baustelle können die Endsumme beeinflussen. Ein einfaches Satteldach ist meist am günstigsten, während Walmdächer oder Mansarddächer aufgrund ihrer komplexeren Konstruktion teurer sind.

Im Durchschnitt solltest du für ein Einfamilienhaus mit einer Dachfläche von etwa 140 m² mit 20.000 bis 50.000 Euro rechnen. Hinzu kommen mögliche Zusatzkosten: Dachfenster kosten pro Stück zwischen 500 und 1.500 Euro, eine Gaube kann je nach Größe 3.000 bis 8.000 Euro kosten, und für eine Dachbegrünung oder Dachterrasse musst du zusätzliche 5.000 bis 15.000 Euro einplanen. Wer eine Photovoltaikanlage integrieren möchte, sollte weitere 10.000 bis 20.000 Euro kalkulieren – wobei sich diese Investition langfristig oft lohnt.

POCASIO Tipp: Erfahre in unserem Ratgeber „Dacheindeckung Kosten – Was kostet eine neue Dacheindeckung?“ alles über Eigenschaften und Aufbau einer Dacheindeckung sowie deren Kosten und Material.

Durchschnittliche Dachkosten nach Dachform (Einfamilienhaus, ca. 140 m² Dachfläche):

DachformKosten pro m²Gesamtkosten ca.Besonderheiten
Satteldach60 – 90 €20.000 – 40.000 €günstig, langlebig, Klassiker
Walmdach90 – 150 €30.000 – 50.000 €stabil, elegant, teurer in der Ausführung
Pultdach70 – 110 €22.000 – 35.000 €platzsparend, gut für PV-Anlagen
Flachdach80 – 130 €25.000 – 50.000 €modern, Dachterrasse/Begrünung möglich
Mansarddach120 – 200 €40.000 – 70.000 €viel Wohnfläche, hohe Baukosten

Die Kosten einer Dachform hängen stark von der Größe der Dachfläche, dem gewählten Material, der Dachneigung und den gewünschten Extras ab. Während ein einfaches Satteldach vergleichsweise günstig ist, schlagen Mansarddächer oder aufwendige Walmdächer mit deutlich höheren Summen zu Buche. Auch regionale Unterschiede bei Handwerkerpreisen spielen eine Rolle.

Beispiel: Mit welchen Gesamtkosten musst du für ein Dach rechnen?

Um die Kosten greifbarer zu machen, schauen wir uns ein konkretes Beispiel an. Nehmen wir ein typisches Einfamilienhaus mit 140 m² Dachfläche und einem klassischen Satteldach.

Basis-Kosten Satteldach

  • Dachfläche: 140 m²
  • Preis pro m²: ca. 75 € (inkl. Dachstuhl, Eindeckung, Dämmung)
  • Grundkosten Dach: ca. 10.500 Euro

Da ein Dach aber fast nie „nackt“ bleibt, kommen verschiedene Zusatzposten hinzu:

Zusatzkosten im Überblick

  • Dachfenster (3 Stück): je ca. 1.000 € (3.000 Euro)
  • Gaube für zusätzlichen Wohnraum: ca. 5.000 Euro
  • Dämmung über Mindeststandard hinaus (Energieeffizienz): + 4.000 Euro
  • Photovoltaikanlage (8 kWp): ca. 12.000 Euro
  • Dachrinne & Entwässerungssystem: ca. 2.500 Euro

Gesamtkosten im Beispiel

  • Grundkosten Satteldach: 10.500 Euro
  • Zusatzkosten gesamt: 26.500 Euro
  • Endsumme: ca. 37.000 Euro

Während die reinen Baukosten des Daches oft noch überschaubar wirken, summieren sich Dämmung, Fenster, Gauben und Solartechnik schnell zu einer größeren Investition. Dafür steigern diese Extras jedoch den Wohnkomfort, die Energieeffizienz und den Wert der Immobilie deutlich.

Fazit: Die richtige Dachform für dein Haus

Die Wahl der Dachform ist ein zentraler Schritt bei der Hausplanung. Sie beeinflusst das äußere Erscheinungsbild ebenso wie die Bau- und Folgekosten. Für Bauherren mit einem begrenzten Budget sind Satteldach und Pultdach die besten Optionen, während Flachdächer durch ihre moderne Wirkung und die Nutzungsmöglichkeiten auf der Dachfläche überzeugen.

Wenn du Wert auf viel Wohnfläche im Dachgeschoss legst, ist ein Mansarddach die richtige Wahl, auch wenn es teurer ist. Wenn du eher eine repräsentative, klassische Architektur bevorzugst, triffst du mit einem Walmdach die passende Entscheidung. Wichtig ist, dass du die Entscheidung nicht nur nach der Optik triffst, sondern auch nach Budget, Nutzungswünschen und langfristiger Energieeffizienz.

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