Bauzeitenplan erstellen – zeitlicher Ablauf beim Hausbau

Bauzeitenplan erstellen – zeitlicher Ablauf beim Hausbau

Veröffentlicht am

Ein Bauzeitenplan hilft bei der Terminplanung und Terminverfolgung während des Hausbaus. Der Bauzeitenplan hilft außerdem bei der Koordination und Kontrolle aller unterschiedlichen Gewerke beim Hausbau, damit der zeitliche Ablauf beim Hausbau geordnet und reibungslos erfolgen kann. Das ist die Wahrung der fristgerechten Fertigstellung des Bauprojektes. 

Für die Erstellung des Plans sind entweder die Architekten oder die Bauleitung verantwortlich. In vielen Fällen übernehmen aber auch private Baufrauen und -herren selbst die Bauleitung und Organisation des eigenen Hausbaus. Dementsprechend sind sie selbst für die Ausarbeitung des Bauablaufplans verantwortlich. Ebenso wie für die erforderlichen Anpassungen, während der Bauzeit, bedingt durch Veränderungen in der Ablaufpraxis durch Wetter, Arbeitsausfälle, fehlendem Material etc.

Gerade zum Anlegen und Fortschreiben ist die Verwendung einer speziellen Bauzeitenplan Software – wie dem Bauzeitenplaner von POCASIO – sehr zu empfehlen.

Was gehört in den Bauablaufplan für einen Hausbau?

Damit der Bauzeitenplan beim Bau eines Einfamilienhauses wirklich eine Unterstützung ist, müssen darin folgende Punkte enthalten sein:

  • Auflistung der einzelnen Arbeiten inklusiver der geplanten Anfangstermine und Dauer.
  • Benennung und Zuordnung der einzelnen Gewerke für den Hausbau in der jeweiligen Reihenfolge. 
  • Die quantitative und qualitative Erfassung der Bauleistungen.
  • Zahl und Dauer der erforderlichen Baumaschinen und Geräte.
  • Anzahl der jeweils benötigten Arbeitskräfte pro Tag.
  • Geplante Eigenleistungen oder Arbeiten, die von Subunternehmen durchgeführt werden (zeitliche eingeplante Dauer dafür).
  • Termine für die Lieferung der Baustoffe.
  • Termine zur Zwischenprüfung und Teilabnahme.
  • Termine für die Abschlagsrechnungen

Um den zeitlichen Ablauf beim Hausbau richtig planen zu können, ist es jedoch wichtig zu wissen, in welcher Bauphase welche Gewerke beim Hausbau benötigt werden. 

Welche Gewerke sind beim Hausbau erforderlich?

Ein Hausbau untergliedert sich in unterschiedliche Bauphasen. Diese sind im Wesentlichen: 

  1. Planungsphase 
  2. Genehmigungsphase 
  3. Rohbauphase 
  4. Innenausbau 

Die einzelnen Bauphasen bestimmen die Reihenfolge der Gewerke beim Hausbau. Entsprechend den Phasen sind das: 

  1. Erdarbeiten
  2. Fundament und Keller
  3. Rohbau mit Außenwänden
  4. Einziehen der Innenwände
  5. Errichten des Dachstuhls
  6. Elektro- und Sanitärinstallation (Vorarbeiten)
  7. Fenstereinbau
  8. Estrich gießen
  9. Bodenaufbau
  10. Trockenbau und Innenputz
  11. Elektro- und Sanitäreinrichtung (Fertigstellung)
  12. Montage der Sanitäreinrichtung
  13. Verlegen des Bodens und Fliesen
  14. Malerarbeiten
  15. Einsetzen der Innentüren
  16. Fertigstellung der Treppe
  17. Verputzen der Außenwände
  18. Außenanlagen, Pflasterarbeiten

Die Erdarbeiten

Den Beginn der eigentlichen Bauarbeiten, nach der Genehmigungsphase, machen immer erst die Erdarbeiten mit dem Aushub der Baugrube. In diesem Schritt werden auch alte Gebäude oder störende Bäume entfernt. Anschließend wird sämtlicher Bauschutt oder nicht mehr benötigter Erdaushub zu einer Bauschuttdeponie transportiert. 

Die benötigten Handwerker für diese Phase des Hausbaus sind:

  • Tiefbauer
  • Abrissfirmen (optional)
  • Landschaftsgärtner/Landschaftsgärtnerinnen 
  • Entsorgungsbetriebe

Die Rohbauphase 

Sind die Erdarbeiten abgeschlossen, folgt schon die Rohbauphase. Hierbei entsteht das eigentliche Haus. Bei Häusern in Fertigbauweise werden die vorgefertigten Bauteile errichtet. Am Schluss stehen die Errichtung des Dachstuhls und das Richtfest. Mithilfe des Bauzeitplans müssen folgende Handwerksfirmen koordiniert werden: 

  • Betonbauer
  • Maurer 
  • Gerüstbauer
  • Zimmermann
  • Dachdecker

Der Innenausbau

Sobald der Dachstuhl errichtet und das Dach eingedeckt ist, beginnt der Innenausbau. In der Regel ist das zwischen der 10. bis 13. Bauwoche. Gerade beim Innenausbau ist der Bauzeitplan Gold wert, da die unterschiedlichen Arbeiten oft aufeinander aufbauen.

Den ersten Schritt machen die Fensterbauer mit dem Einbau der Fenster und der Außentür. Innentüren werden erst nach dem Verlegen des Bodens eingebaut. Zur gleichen Zeit kann der Elektriker sämtliche Schlitzarbeiten für die Leitungen der Hauselektrik durchführen. Das Gleiche gilt für die Wasserleitungen und Heizungsrohre sowie den Rohren für die Fußbodenheizung.

Im nächsten Schritt wird der Estrich gegossen. Diesem folgt der Trockenbauer zur Errichtung der Innenwände in Leichtbauweise und für die Dämmarbeiten. Anschließend werden Tischler oder Treppenbaufirmen benötigt, um die Innentüren zu montieren und die Treppen fertigzustellen. Den Schluss bilden die Verputzer, Fliesenleger und Maler.

Zusammengefasst müssen bei der Ausarbeitung des Bauzeitplans für diese Phase folgende Handwerker eingeplant werden: 

  • Fensterbauer
  • Elektriker 
  • Sanitär-, Heizungs-, Lüftungsinstallateur
  • Estrichleger
  • Trockenbauer
  • Tischler/ Zimmerer
  • Treppenbauer
  • Verputzer
  • Fliesenleger
  • Maler 

Die Außenanlage

Neigt sich der Hausbau dem Ende, müssen noch die Pflasterer und Landschaftsgärtner für die Fertigstellung der Außenanlage beauftragt werden. Nicht selten übernehmen viele Bauherren diese Arbeiten aber in Eigenleistung.

Bauzeitplan erstellen – wie wird er erstellt?

Ein Bauzeitenplan wird in der Regel auf Basis einer Tabellenkalkulation erstellt. Viele Bauzeitplaner haben Excel als Grundlage (auch wir stellen einen kostenlosen Bauzeitenplan als Excel Download zur Verfügung). Jedoch sind die so angefertigten Zeitpläne für den Hausbau oft unübersichtlich und nicht so gut am Handy les- und änderbar.

Grundsätzlich sollte sich aber jeder Häuslebauer beim Planen seines Hausbaus und dem Erstellen seines Zeitplans zur besseren Kalkulation an folgenden Schritten orientieren.

Schritt 1: Erstellung des Projektstrukturplans (PSP)

Ehe ein Bauablaufplan verfasst werden kann, muss ein Projektstrukturplan (PSP) erstellt werden. Darin werden die offenen und folgenden Aufgabenblöcke detailliert benannt (z. B. Innenausbau). Damit wird schnell klar, welche Ressourcen und Gewerke, wann benötigt werden. Der PSP ist die Basis für die Planung von Bauprojekten mit den dazugehörigen Bauzeitplänen, auch bei Einfamilienhäusern.

Schritt 2: zeitliche Planung der Arbeitsschritte

Im zweiten Schritt erfolgt die zeitliche Planung der Arbeitsschritte. Durch die Erfassung der Aufgabenpakete (z. B. Innenausbau) im PSP ist die Ausarbeitung und Planung der einzelnen Arbeitsschritte oft sehr schnell erledigt. Soll aus dem PSP nun zum Beispiel ein Bauzeitplan erstellt werden, müssen zu den einzelnen Aufgabenpaketen nur noch die konkreten Aufgaben zugewiesen werden. Beim Innenausbau würde dann im Bauzeitplan zum Beispiel „Estrich gießen“ stehen. Oder „Montage der Zimmertüren“.

Steht die Untergliederung, muss die dafür erforderliche Zeit geschätzt werden. An diese Kalkulation muss mit Bedacht gegangen werden. Nicht selten gerät ein Projekt ins Stocken, weil der Bauzeitplan falsch erstellt wurde. In diesem Zusammenhang ist es aber auch wichtig, dass kein Leerlauf zwischen den Gewerken beim Hausbau entsteht.

Schritt 3: Bestimmung von Abhängigkeiten

Ein Hausbauprojekt funktioniert nur dann reibungslos, wenn alle Gewerke gut aufeinander abgestimmt sind und immer nahtlos ineinandergreifen können. Damit dieses Zusammenspiel problemlos verläuft, müssen die unterschiedlichen Abhängigkeiten und Aufgaben der Projektbeteiligten definiert werden. 

Schritt 4: finaler Bauzeitenplan

Erst nach Abschluss der genannten 3 Schritte kann der finale Bauzeitplan bestimmt werden. Damit es nicht doch noch irgendwo zu Fehlplanungen kommt, sollten folgende Aspekte überprüft werden: 

  • Ist jeder vorhersehbare Arbeitsschritt im Bauablauf eingeplant?
  • Wurden allen Arbeitsschritten Anfangs- und Endzeiten zugewiesen (Monate, Wochen und Tage)?
  • Wurde die Dauer richtig kalkuliert?
  • Folgen die richtigen Gewerke, entsprechend der Reihenfolge beim Hausbau, aufeinander?

Sind alle Informationen vorhanden, kann der strukturierte Ablaufplan für den Hausbau ausgearbeitet werden. Sinnvoll ist die Verwendung einer Vorlage eines Bauzeitplans. Denn mit entsprechenden Bauzeitenplaner Vorlagen lässt sich der Zeitplan entsprechend effizient umsetzen. Auch hier hilft die Bauzeitplanung von POCASIO.

Hausbau planen Software kostenlos - Jetzt POCASIO für deine Hausbauplanung verwenden

Bauzeitenplan erstellen – Welche Art ist für welches Bauvorhaben geeignet? 

Wie das meistens der Fall ist, gibt es auch bei den Bauzeitplänen unterschiedliche Arten – Je nach Komplexität eines Bauvorhabens ist entweder die eine oder andere Variante besser geeignet. 

Bauzeitenplan als Balkendiagramm

Wird der Bauzeitenplan in Form eines Balkendiagramms entworfen, werden in den einzelnen Kalenderwochen Beginn, Ende und Dauer der Bauphasen / Bauarbeiten dargestellt. Das Balkendiagramm galt lange Zeit als das Nonplusultra des Bauzeitplans. Da diese Form des Bauzeitenplans jedoch nur eine grobe Übersicht des Projektverlaufs liefert, ist sie lediglich für sehr einfache Bauvorhaben zu empfehlen. 

Das GANNT-Diagramm 

Auch das GANNT-Diagramm stellt die einzelnen Bauabschnitte kalendarisch dar. Darüber hinaus werden aber noch die Abhängigkeiten der einzelnen Arbeiten sowie wichtige Meilensteine visualisiert.

Bauzeitenplan GANTT Chart - In dem Diagramm sieht man auf einen Blick, in welcher Reihenfolge die Arbeiten erledigt werden

Meist ist das GANNT-Diagramm mit einem Kapazitätenplan gekoppelt, um die Auslastung oder Unterbesetzung von Handwerkern, fehlendes Material oder Maschinen ersichtlich zu machen. Das GANNT-Diagramm ist zur Bauzeitplanung von komplexeren Vorhaben geeignet. 

Der Netzplan 

Netzpläne werden in der Regel mit einer Software und basierend auf Projektstrukturplänen erstellt. Damit ist ein derartiger Bauzeitplan für Einfamilienhäuser sehr gut geeignet. Denn der Netzplan stellt neben der reinen Terminplanung auch sämtliche Abhängigkeiten der einzelnen Gewerke sowie die benötigten Kosten und Ressourcen dar. Darin werden alle Arbeitsschritte mit Beginn und Ende und der sich daraus ergebenden Dauer festgeschrieben. 

Da sich die einzelnen Bauphasen verzögern können, werden für den Anfang und das Ende zudem ein früheres und späteres Datum bestimmt. Durch das stetige Fortschreiben der Arbeitsschritte liefert der Netzplan immer einen genauen Überblick über den Stand des Bauprojektes. 

Bauablaufplan als Tabelle

Die einfachste Form der Darstellung ist die klassische Tabelle. Dabei kann man die wichtigsten Daten wie Start- und Enddatum, Dauer der Arbeiten oder die beteiligten Gewerke sofort auf einen Blick sehen.

Bauzeitenplan Tabelle - In der Tabellenansicht hast du alle relevanten Daten auf einen Blick und kannst sie jederzeit bearbeiten

Ist ein Bauzeitplan verbindlich?

Grundsätzlich gibt es für kein Bauprojekt die gesetzliche Pflicht, einen Bauzeitplan zu erstellen. Oftmals wird der Bauablaufplan jedoch zwischen den Baufrauen und Bauherren sowie den beteiligten Gewerken als Teil des Bauvertrags vereinbart. Wurde aber eine entsprechende Formulierung in den Bauvertrag mit aufgenommen, ist der Bauzeitenplan für die Bauleitung und Auftraggeber bindend.

Demnach unterliegen sämtliche Vertragsparteien den Vorgaben der VOB/B gemäß § 5 Abs. 1. Diese sind: 

  • Die Einzelfristen im Bauzeitenplan sind nur dann Vertragsfristen, wenn hierzu eine ausdrückliche Vereinbarung im Vertrag enthalten ist.
  • Wurde für den Beginn der Arbeiten keine Frist vereinbart, so muss der Auftraggeber dem Auftragnehmer auf Verlangen den voraussichtlichen Beginn mitteilen. Danach muss der Auftragnehmer innerhalb von 12 Werktagen nach der Aufforderung mit den Arbeiten beginnen und die Arbeitsaufnahme auch entsprechend beim Auftraggeber anzeigen.
  • Fehlt es auf der Baustelle an Arbeitskräften, Maschinen, Baumaterial oder Bauteilen, und kann deswegen die Arbeit nicht fristgerecht beendet werden, muss der Auftragnehmer dafür auf Verlangen sofort Abhilfe schaffen.
  • Verzögert der Auftragnehmer den Arbeitsbeginn und gerät er deswegen mit der Fertigstellung in Verzug, oder kommt er seinen entsprechenden Verpflichtungen nicht nach, kann der Auftraggeber Schadensersatz nach § 6 Absatz 6 VOB/B verlangen oder eine angemessene Frist zur Fertigstellung nennen. Des Weiteren kann er nach Ablauf dieser Frist den Vertrag kündigen (§ 8 Absatz 3).

Der Bauzeitplan zur zeitlichen Ablaufplanung beim Hausbau

Ob Großbaustelle oder Einfamilienhaus, ein Bauzeitplan ist immer sinnvoll. Denn damit behält jeder private Hausbauer den Ablauf seines Bauprojekts im Blick und sieht, ob er den Zeitplan beim Hausbau eingehalten wird. Je strukturierter ein Bauablaufplan ist, desto besser kann bei Leerlauf gegengesteuert werden.

Wichtig bei der Erstellung eines Bauzeitenplans ist die zeitlich richtige Reihenfolge der Gewerke beim Hausbau. Nur so wird gewährleistet, dass alle Arbeiten nahtlos ineinander übergehen. Dafür lohnt sich der Einsatz von Softwarelösungen zur Erstellung von Bauzeitplänen, die es kostenlos im Internet gibt, wie POCASIO. Neben der genauen zeitlichen Planung können hier auch noch die Ausgaben und geschätzten Kosten zu den jeweiligen Arbeiten hinterlegt werden. Damit behält ein jeder Häuslebauer nicht nur den Zeitplan genau im Blick, sondern auch die Ausgaben. 

Schreibe einen Kommentar